Donnerstag, 21. November 2019
"Mental health is just health"
Mike Shinoda: "It's so weird to be given a membership to this club, that I never want to be a part of. It is something I didn't have much experience [...].
For me what I learned along the way [...]: mental health we talk often now about it being like physical health. [...] Mental health should be the same way. Mental health is just health."

from: Channeling Grief and Hope with “Post Traumatic” | The Daily Show - Interview

noted 03.08.2019

Bild: Natasha Spencer | unsplash.com
https://unsplash.com/photos/61oMU1P6jxc

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Dienstag, 19. November 2019
Warnungen
Danach, nach dem Einschlag, nach dem Todesfall, nach Beginn des Trauerprozesses hallen Warnungen ganz anders nach.

"Sei froh über jedes Familienessen, du weist nie wie viele wir später mal haben."

"Hab' Geduld mit deinem Vater, er redet einfach gerne mit dir. Das tut ihm gut."

"Vater hat als einziger noch die Geduld mit dir Auto zu fahren bei deinen Fahrkünsten."

Diese Sätze waren zu seinen Lebzeiten ausgelutschte viel zu oft gehörte Warnungen, fast schon leere bedeutungslose Worthülsen. Inzwischen sind diese Warnungen zu schmerzlichen Spitzen geworden, die beim bloßen Gedanken daran verletzen.

In den gemeinsten Sprüchen steckt rückblickend so viel Liebe und so viel Vertrautheit. Man soll aufpassen was man sagt, aber die wenigsten tun es bis es zu spät ist. Der Schmerz kommt nicht von den Sätzen, sondern von der unterlassen Handlung, der unterlassenen Dankbarkeit und Wertschätzung in dem Moment.

Wir glorifizieren eine gewöhnliche Alltagserinnerung nach dem Verlust, wenn wir nicht schon vorher dankbar waren. Melancholie ist wie eine dicke Brille der Erinnerungsverzerrung.

27.10.19

Bild: Lauren McConachie / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/9yLWgdaF6jc

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Montag, 18. November 2019
In Momenten ganz du
Wenn du einen Moment der Begeisterung teilst, brach deine Stimme.

Wenn wir in Momenten des Fachsimpelns auf den selben Nenner kamen, gabst du ein stilles blinzelndes nickendes Einverständniss.

Wenn er über irre Lebensmittelzutaten schwadronierte und seine simple Begeisterung über diese alltägliche Entdeckungen teilte, hatte er dabei sein wärmstes Lächeln auf den Lippen.

Wenn er mich unbedingt Heim fahren wollte um noch ein bisschen weiter zu reden, obwohl ich eigentlich lieber mit meinem Bruder fahren wollte, war er happy mich zu fahren.

Das Sicherheitsgefühl das ich immer empfand, wenn er am Steuer saß und ich mich ganz entspannt gedanklich dem Gesprächsthema zuwenden konnte.
Die Zuversicht das er immer erst wegfuhr, nachdem ich die Haustür hinter mir zufallen lies.

Es sind diese wiederkehrenden konstanten Kleinigkeiten und scheinbaren Flüchtigkeiten, die jetzt am meisten fehlen und dessen Fehlen mich am meisten schmerzt.

A fathers love is a fathers love.

27.10.19

Bild: Sam Wheeler / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/tUyYnO_VdP0

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