Montag, 23. März 2020
Ich nehm dich mit
Ich nehm dich mit
Auf jedem Meter und in jeder Sekunde
Trage reuefrei meine verheilte Wunde

Ich nehm dich mit
Weil ich gar nicht anders kann
Zu viel von dir in mir drin und dran

Ich nehm dich mit
Wie einen Talisman, der mich ermahnt,
wie kurz das Leben ist
Und das man dennoch seine liebsten Teile
daran niemals vergisst

Ich nehm dich mit
Wie ich alle meine Ahnen und Vorfahren
in meinen Venen mittrage
Alle ihre Schuld und all ihr Schaffen
nehm ich mit auf die Herzenswaage

Ich nehm dich mit
Mit jedem schmerzlichen und mit jedem herzerwärmenden Schritt

Ich nehm dich mit
Weil Vergessen keine Deutsche Tugend ist
Weil der Mea-Culpa-Schwur für immer misst

Ich nehm dich mit
Weil Liebe nicht mit dem Tod verendet
Sie auch noch darüber hinaus blendet

Ich nehm dich mit
Weil du immer mein Vater bleibst
In welcher Sphäre du dich auch rumtreibst

Ich nehm dich mit

11.3.20

Bild: Peggy_Marco | pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/herz-kette-valentinstag-andenken-1049645/

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Donnerstag, 19. März 2020
Partner Verlust
"Nachdem das Schlimmste geschehen ist, lernte ich auch, dass alles andere im Leben sehr viel klarer wird. In den Momenten nach Phils Tod, bewegte sich mein Hirn eine Meile pro Minute. Wahrscheinlich nur durch das Adrenalin, dass durch ein unglaublich traumatisches Erlebnis ausgelöst wurde, habe ich mich so viel selbstsicherer gefühlt und auch wie ich in der Welt fungierte v.a. in Bezug auf was ich will. In diesen frühen Momenten mussten Entscheidungen getroffen werden, inklusive mit wem will ich mich umgeben und wie will ich meine Tage verbringen. Dieses Adrenalin und dieser Sinn nach meinem Selbst begleitete mich die ersten Wochen des Schocks, durch mein erstes Trauerjahr und bis zu der Person, die ich jetzt bin. Ich fühle mich stärker mit jedem ausgesprochenen Nein und beim Fällen von schweren Entscheidungen…
Die Erfahrung Phil zu verlieren war wie ein Weckruf: Das Leben ist kurz. Ich fühle mich jetzt mehr mit meiner Familie verbunden denn je zuvor. Ich wertschätzte die Freunde und die Unterstützung in meinem Leben, weil ich es ohne sie nicht dadurch geschafft hätte…"

aus: Alex Morales, What losing my boyfriend when I was only 30 taught me about grief, HelloGiggles in the InStyle Beauty Group and Meredith Corporatio
Übersetzung: Anna Mestisa

gefunden am 2.3.2020

Neil Thomas | unsplash.com
https://unsplash.com/photos/SIU1Glk6v5k

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Montag, 16. März 2020
Suizid: Der egoistische Ausweg?
"Suizid Mythos: Leute, die sich umbringen sind selbstsüchtig und machen es sich leicht

In Wahrheit: Personen die sich umbringen tun es nicht, weil sie nicht leben wollen oder ihre Leben beenden wollen, sondern weil sie ihr Leiden beenden wollen. Diese Personen leiden so tiefgründig, dass sie sich hilflos und hoffnungslos fühlen. 'Sich selbst umbringen ist in jedem Fall eine Fehlbezeichnung. Wir bringen nicht uns selbst um. Wir werden einfach besiegt vom langen schweren Ringen am Leben zu bleiben. Wenn jemand nach einer langen Erkrankung stirbt, sagen die Leute mit einem zustimmenden Ton passender Weise: Er kämpfte so schwer. Und sie neigen dazu über einen Suizid zu denken, dass kein Kampf stattgefunden hat, dass jemand einfach aufgegeben hat. Das ist ziemlich falsch.' aus: Sally Brampton, Das Monster, die Hoffnung und ich - wie ich meine Depression besiegte 2009, Bastei Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach"

aus: Kristen Fuller, M.D., Common Myths About Suicide Debunked, Psychology Today, 2020 Sussex Publishers, LLC
Übersetzung: Anna Mestisa

gefunden am 3.3.2020

Bild: cdd20 | pixabay.com
https://pixabay.com/de/illustrations/fantasien-gewehre-kugeln-killer-4065825

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