Dienstag, 16. März 2021
2020
2020 war für viele Menschen schwer, auch für mich. Ich finde wir sollten uns alle v.a. an Neujahr daran erinnern:

Bild: Elephant Journal · 21. Juli 2020
Elephant Journal · 21. Juli 2020 · Facebook

"Leute geben sich selbst nicht genug Wertschätzung fürs Überwinden von Dingen und fürs Sich Erholen.
Wie das du es hierher geschafft hast. Zelebriere deine Kraft."


Verfasser unbekannt

4.8. / 31.12.2020

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Silvester 2020
Mein Jahr 2020 habe ich mit Vertrauten und sehr viel Gelächter beendet.
Alte und neue Traditionen bewusst genossen: Raclette Käse in rauen Mengen, Super Mario Kart spielen, gute Gesellschaft, Anstoßen auf bescheidene Wünsche (u.a. Glückskeksspruch "Auf dem direkten Weg erreichst du dein Ziel schneller." 😂), ein bisschen Lärm machen und meine bessere Hälfte küssen.
Wir werden auch dieses Jahr versuchen das Beste aus den geschenkten Tagen rauszuholen.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Neustart! Happy 2021!

1.1.21

Bild: Brent Gorwin | unsplash.com
https://unsplash.com/photos/-c2EzoCStOw

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Donnerstag, 11. März 2021
Scham: Vergleich Suizid versus Natürlicher Tod
Mir war nicht klar wie schwer es mir fallen würde Antworten auf überschaubare 13 Trauerkarten zu schreiben. Ganze zwei Tage meines Weihnachtsurlaubs habe ich hierfür benötigt. Manche Beileidskarten wirken nüchtern, klingen wie Anstandsgesten, manche Karten hingegen sind extrem persönlich und schmerzhaft zu lesen. Auf letztere angemessen zu antworten fühlt sich an wie ein Drahtseilakt. Aber ich habe schon immer mein Herz auf der Zunge getragen. Daher sind die Antworten hierauf auch persönlicher ausgefallen. Mit einer handvoll Eckdaten zum Todesfall selbst und einem Hauch meiner persönlichen Gefühle gespickt. Auch wenn ich alle Schreiben in Sie Form verfasst habe, spüre ich die Nähe der Absender zu meinem Großvater. So sehr ich mich davor gesträubt habe die Briefe überhaupt zu öffnen, so erleichtert war ich nach dem ersten Lesen.

Dieser Trauerfall schmerzt anders. Nach meines Vaters Suizid fühlt sich der Trauerfall meines 96 jährigen Großvaters nur noch wie ein Spaziergang durch unwegsames Waldgelände, wohingegen sich der Weg bei meinem Vater anfühlte wie Märsche an Märsche gereiht durch den Dschungel, die Savane, die Arktis und die Tundra. Das eine ist anstrengend, aber erträglich, das andere treibt einen ans Limit seiner Kräfte und darüber hinaus und lässt nicht viel von einem selbst übrig.

Vielleicht stumpft man auch ab mit jedem Todesfall. Vielleicht baut man schneller Schutzmauern und lässt es nicht so leicht an sich ran. Vielleicht liegt es an der eher dünn gesähten Präsenz meines Großvaters in meinem Alltag der letzten Jahre. Vielleicht bin ich einfach nur stärker oder gefestigter in meinem Charakter als früher. Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass es mir diesmal leichter fällt damit umzugehen und darüber zu reden. Ausgerechnet deswegen schäme ich mich ein wenig. Ich habe meinen Großvater geliebt und er war wichtig für mein Verständnis meiner Herkunft, meiner Familiengeschichte und auch sehr sehr wichtig für viele meiner Grundwerte, ja selbst meine Verbundenheit und Freude am Backen, an Literatur, an der Natur und mein stark ausgeprägter Hang zur Gewissenhaftigkeit. Sehr vieles in mir ergab erst richtig Sinn, nachdem ich meinen Großvater als Menschen kennenlernte und nicht bloß als meine liebste Vorlesestimme von Märchenbüchern. Seine baßlastige Stimme, sein Talent stimmen nachzuahmen und sein Gefühl für Pointen hoben ihn einfach über alle anderen Vorleser ab, die ich je kannte als Kind.

Ich verzeihe mir diese Scham zu meine Trauer.
Es ist einfach wahr. Ein natürlicher Tod schmerzt mich weniger als ein unnatürlicher und gewaltsamer Tod. Wertungsverbote hin oder her.

5.1.21

Foto: Simon Berger | unsplash.com
https://unsplash.com/photos/DZi0rnYrpWc

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Montag, 8. März 2021
Heiligabend mit BTS und Co.
Seit mein Vater verstorben ist, ist der Asiatisch / Amerikanische Musikanteil bei Familienessen stark gestiegen. Mein Stiefvater legt gerne kitschige Musik auf. Zu Weihnachten noch mehr.
Um meine Mutter aufzuziehen legt er beim Dessert dann BTS* Weihnacht Musikvideos auf (*Bangtan Sonyeondan, eine südkoreanische Boygroup Band).

Und aus purer Laune und Präsenz diskutiert die ganze Familie die Stilmittel und Looks der Akteure in den Musikvideos. Außerdem rätselraten wir wer aus der Boygroup der favorisierte Sänger meiner Mutter sein mag. Ja, eine Frau in ihren sechzigern zelebriert K-Pop (Korean Pop) mit Sängern, die ab 30 zum alten Eisen gehören.

Die Videos sind kitschig, fröhlich, berechnend und unterhaltsam. Also warum nicht??! Es ist schon komisch was eine Familie zur Diskussion anregt.

Aber warum auch immer... Hallo K-Pop Phänomen! 😉 ✌️

24.12.20

Bild: Bulletproof7bts, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BTS_performing_on_July_27,_2013_02.jpg

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