Donnerstag, 24. Juni 2021
Mein Leben verschwenden
Dieser Tage fühlt es sich an, als ob ich mein Leben verschwende. So sehr das ich manchmal nicht mal online irgendetwas finde, dass ich ansehen will. Mein Kopf wirkt so leer. Als ob ich darauf warte, dass etwas geschieht. Das etwas Großes geschieht wie ein Startschuss, ein Urteil, die Antwort auf eine Bewerbung, das Ende einer Pandemie, das Ende einer Wirtschaftskrise. Die Enden die einfach nicht zu kommen scheinen. Also hier bin ich und vergeude meine Zeit für nichts.

Was soll man dagegen machen?

1.6.21 (Übersetzung)

Bild: Davide Castaldo / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/y_5qevoms6g

These days I feel like I'm waisting my life away. So much that I sometimes don't find anything I want to watch online at all. My head seems so empty. As if I was waiting for something to happen. Something big to happen like a starting shot, a verdict, the answer to an application, the end of an pandemic, the end of an economic crisis. The endings that just don't seem to come.
So here I am waisting time away for nothing.

What to do about it??

1.6.21 (Original)

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Montag, 21. Juni 2021
Jim Parsons ist dankbar für die einfachen Dinge
"Das klingt so sehr nach Selbsthilfe Buch, aber ich versuche zur Zeit Dankbarkeit und solche Sachen aktiv zu praktizieren... Du weißt ja, wofür ich wirklich dankbar bin, sind die wirklich einfachen Dinge, dass ich am Leben bin. Aber ich habe mich entschieden tiefer damit zu gehen. Ich versuche all das zu umarmen was ich für gewöhnlich als 'schlechte Stimmung' bezeichnen würde oder Bauchweh oder was auch immer. Ich bin dankbar dafür, weil es ein Signal ist... Es ist eine sehr wesentliche Art der Dankbarkeit...

Ich denke in aller Wahrhaftigkeit, wir haben dieses Jahr viel über den Tod gesprochen, wegen all dem was gerade geschieht. Und daher denke ich, ohne das hier zu einem düsteren Interview zu machen..., ich wurde zutiefst beeinflusst vom Tod meines Vaters... Er war nur 52 als er ging. Ich sehe jetzt... mehr und mehr, je älter ich werde... wie sehr das meinen Blick aufs Leben und den Tod verändert hat... Nicht auf eine schlechte Art... Schau...

Ich tue lieber das hier als meine Tage zu verplempern und sie nicht als das wertzuschätzen was sie sind...
In aller Ernsthaftigkeit es gibt so viele Leute, die nicht mit Kopfschmerzen aufwachen dürfen.
Und ich sollte dankbar sein für das Privileg morgens mit Übelkeit aufzuwachen, manchmal, wenn ich zu viel getrunken habe..."

Jim Parsons

aus dem Interview mit Ellen Degerneres vom 14.01.2021 "Jim Parsons on Being Grateful for Basic Things" YouTube Video

Jim Parsons ist Schauspieler und hierzulande am besten bekannt für seine Rolle als Sheldon Chopper in der Sitcom Serie "The Big Bang Theory" von Bill Prady und Chuck Lorre, 2007-2019, USA, Warner Brothers Television. Außerdem hat er in diversen Spielfilmen: Garden State (2004), Hidden Figures ? Unerkannte Heldinnen, The Boys in the Band (2020) und Broadway Theaterstücken: An act oft God (2015), The Normal Heart (2011) gespielt.

notiert 15.05. / übersetzt 21.06.21 von: Anna Mestisa

Bild: 9187092 / pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/blumen-sommer-nat%C3%BCrliche-lily-es-3453238/

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Donnerstag, 17. Juni 2021
Heimat
Ich bin in einem anderen Bundesland aufgewachsen als mein Vater. Ich bin in einem anderen Kontinent und Klima aufgewachsen als meine Mutter.

Dennoch gab es immer ein Zuhause in meinem Leben. 🏡 Zuhause war immer der Ort an dem ich lebte oder lebe. Aber Heimat war nie nur ein Ort, nie nur eine Stadt.

Heimat ist in dem Haus meiner Großmutter auf dem Dorf ab vom Schuss, aber nicht all zu weit von Manila der Landeshauptstadt entfernt. Es war immer heiß, laut, umtriebig. Der Späti ähnliche Schuppen meiner Großmutter neben dran sorgt immer zu für Passanten auf dem Heimweg.
Von den vielen Verwandten waren die meisten von hier in Laufähe anstatt von Deutschland den halben Erdball entfernt. Und dennoch war ich nie fremd für meine Familie. Im Gegenteil jeder kannte mindestens eine mir peinliche Kindergeschichte. Und die Wärme war immer da. Und doch hat es immer 3 von 6 Wochen Besuch gedauert bis ich mich zuhause fühlte.

Hingegen war das Haus meiner Großeltern in D. mir durch und durch vertraut. Es hat nie eine Aufwärmphase gebraucht. Ich wusste genau wo, alles steht. Ich fühlte, dass ich hier jederzeit Willkommen war. Ich wurde immer betüdelt. Meine Großeltern, vor vielen vielen Jahren selbst Gastwirte, genossen es jemanden zu versorgen. Es hat viele Diskussionen und Jahre gedauert bis ich beim Spülen helfen durfte. Es hat Einzelbesuche gekostet meinen Großeltern das Fremdlen auszutreiben. Aber mir ist es geglückt. Sie haben sich endlich in meiner Gegenwart entspannt. Sie wussten ich komme so oder so wieder. Auch ohne Bären oder Smiley Lyoner, ohne Fruchtzwerge und ohne Pudding. Letzteren gab es dennoch bei jedem Besuch. "Nur für alle Fälle..." sagte Oma gern dazu. Mein Vater liebte seinen Schwarz-Rot-Goldenen (Schokolade-Beere-Vanille) Pudding/Götterspeise Dessert.

Heimat war nicht mal zwingend das vertraute Haus, den bekannten Dekor und Betten, ganz die Handschrift meiner Oma. Der Vertrauten Leder Couch Sessel Ecke in der wir jeden Abend manchmal mit Obst oder einem Schnaps saßen und uns Geschichten bis spät in den Abend erzählten. Wir haben den Fernseher nie dabei vermisst. Der traumhafte Garten in dem wir als Kinder rumgetollt sind mit dem Teich, den mein Vater an einem Nachmittag mit einem Freund in jugendlichem Ehrgeiz zwei Meter tief ausgebudelt hatte, noch immer mit den Goldfischen darin.

All das waren die Äußerlichkeiten. Sicher diese Gegend ist ein Wohnparadies für den Lebensabend, aber das war nicht der Grund für mein Heimatgefühl.

Es war die Hausmannskost meiner Oma, Kartoffelsuppe, Hase, Braten, ach was immer das Herz begehrte. Sie konnte so ziemlich jede gute Deutschen Klassiker kochen und mein Opa hat die beste Schokotorte serviert oder worauf er dies mal Muße hatte. Die beiden waren eine gut geölte Maschine, das erfahrenste Team, die dicksten Freunde. Meine Vorbilder.

Nach dem nun beide verstorben sind, ist da zwar noch die alte Küche mit den Rezeptbüchern, das Geschirr, aber ohne die Erfahrung, ohne die geübten Hände und ihre Handgriffe. Das Wohnzimmer ist dasselbe, aber die Geschichten sind nicht mehr zu hören, die Stimmen sind verstummt. Die Werkzeuge und das größte eigene Meisterwerk, das eigene Haus 1960 nach vielen harten Jahren Nachkriegszeit mit eigenen Händen erbaut, steht nun hier ohne Seele, ohne meine Heimat. Meine Heimat an diesem Ort ist verschwunden. Eure Präsenz ist nur noch am Grab auf dem Friedhof ums Eck zu spüren.

Und dann war da natürlich noch die alte Wohnung meiner Mutter. Die letzte Wohnung in der noch alle drei Kinder wohnten. Das war auch lange Heimat. Der Geruch des Sonntag Essens war immer bereits auf der Straße wahrzunehmen. Ich erinnere mich an meine letzten heimlichen Heimkomm Momente, wenn ich meinen Zapfenstreich überschritten hatte... Alles muss ein Mal enden.

Mit meinen Großeltern ist eine wichtige Heimat verschwunden.
Ihr fehlt. Alle beide.
Eure Stimmen. Eure Werte. Euer Zuspruch. Eure Orientierung. Eure Anerkennung. Eure Liebe.

Ich bin so dankbar, dass mein Lebenspartner euch beide noch kennenlernen durfte. So wie ihr eigentlich immer wart: die leitende Vernunft und die lebendig gewordene Geborgenheit in zwei Menschenseelen. Euer Andenken halte ich fest.

9./26.5.21

Bild: © Privat
(C) privat

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