Dienstag, 4. August 2020
Mein Geburtstag
Meinen ersten Geburtstag nach meines Vaters Suizid habe ich mir ein volles Programm ausgedacht. Ich habe den halben Tag mit einer Freundin zwei Austellungen angesehen und die andere Hälfte mit Bowling Spielen sowie Bummeln auf einem Straßenfest in einer Gruppe aus meinem Partner, unseren Geschwistern und Freunden verbracht.
Mein Vater war durchaus Thema am Vormittag in diversen Gesprächen, aber ich bin dem Thema so gut es ging aktiv aus dem Weg gegangen. Ich fand, ich hatte das bisherige Jahr genug Zeit mit Trauer und Emotionsausbrüchen verbracht. Es war einfach Zeit für mich dran.

Dieses Jahr an meinem Geburtstag habe ich relativ spontan agiert. (Sicherlich lag das auch an Corona.) Es gab keine Pläne meinerseits, nur ein Familienabendessen bei meiner Mutter. In diesem zweiten Trauerjahr war ich an meinem Geburtstag den ganzen Vormittag traurig, trübselig, schwermütig. Ich war über Gratulationsanrufe und -Nachrichten sehr erfreut und dankbar. Aber das hat eben nur noch mehr an diesen einen fehlenden Anruf erinnert. "Hallo Tochter, wieder ein Jahr rum... Alles Gute...".

Du fehlst. Basta. Mein engeres Umfeld weiß und versteht das, dafür schätze ich es nur noch mehr.

Bild: Uplift Connect · 3. August 2020
Uplift Connect · 3. August 2020
Notiz an mich selbst: Du musst das hier für dich tun. Das hier ist für dich. Das ist nicht über irgendwenn. Lebe für dich. Ehre dich. Verliere das niemals aus den Augen.

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