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Donnerstag, 7. November 2019
"Die Liebe bleibt" 7.11.2016
anna mestisa, 08:42h
“Die Liebe bleibt” wurde mein Mantra am Krankenbett von Oma.
Oma war so gut wie am auschecken,
so kurz vorm verrecken.
Ich wollte dich in purere Liebe einbetten.
Ich war nicht alleine bei dir.
Ein Raum im höchsten Maß intim.
Die Viren längst in dir. Unwiderruflich.
In dem Moment, in den wenigen Minuten
als Familie ein letztes Mal vereint.
Nur Oma im Bett und um dich rum
dein Mann, dein Sohn, deine drei Enkel.
Wir waren zu 100% hier nur für dich,
dir, den Rest von dir ein letztes Mal
mit aller Liebe überschütten,
die wir jetzt in uns tragen.
Du hast alles gegeben, du hast durchgehalten
und uns diesen Moment der Einigkeit geschenkt.
Ich will glauben, dass diese 20-30 Minuten
der Grund für deinen schmerzlichen Kampf gerechtfertigt hat,
dass du überhaupt noch ein bisschen lebst
für diesen Moment.
Ich will glauben,
dass deine Seele unseren Seelen die letzte Ehre erwies.
Mein kindliches Träumer-Herz will es so sehen,
denn der Schmerz den du fühlst,
ist einfach nicht vorstellbar für mich.
Du hast unsere Zuneigungsbekundungen nicht erwidert,
nicht sichtbar oder messbar,
aber das spielt keine Rolle mehr.
Ich sehe unsere kleine Familie von oben
geeint in diesem Krankenhaus.
Keiner liebt wie eine Oma es kann,
so ohne Vorwürfe, ohne Erwartungen, ohne Zweifel.
Du hast uns überschüttet mit Liebe,
heute senden wir diese auf einmal zurück
und hoffen, dass dich ein Funke erreicht,
vorbei an den lebenserhaltenden Maschinengeräuschen,
vorbei an deinen Schwellungen, an den Flüssigkeiten,
durch die Schichten Haut hindurch,
zu deinem Kern, mitten ins Herz.
Als die ersten Tränen trocknen und
wir in Stille eine kleine Unendlichkeit verweilen,
wünsche ich mir nur eines für dich: Erlösung.
Ich sagte: „Es ist schon okay, du kannst gehen.
Schon, ok.“
Dieser Satz war die nackte Wahrheit im Moment
und doch die denkbar größte Lüge von mir für mich.
Ich will, dass sie Frieden findet
über meinen Schmerz hoch hinaus.
Und doch will ich sie egoistisch nicht ziehen lassen,
weil dies meiner Unbeschwertheit, meiner Kindheit,
damit den ultimativen Todesstoß gibt.
So dachte ich, aber große Gefühle machen blind.
Deine Liebe bleibt bei uns, in uns.
Die kannst auch du, Oma, mir nicht nehmen.
Die Kindheitserinnerungen, die Zärtlichkeiten,
die Gefallen, die Geschenke,
deine Backkunst, deine Leselust,
deine Stimme im Ohr…
„A. der große Schatz, A. der Schatz und A. das Schätzcken.“.
All das bleibt für immer.
Ich trage deinen Namen voll Stolz für dich und mich weiter.
Ich hoffe ich kann ihn irgendwann mit derselben Liebe beleben.
Ich versuche es.
„Die Liebe bleibt“ grüße ich A. meine Oma A..
Du bist für immer mit mir.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Nine Köpfer

Oma war so gut wie am auschecken,
so kurz vorm verrecken.
Ich wollte dich in purere Liebe einbetten.
Ich war nicht alleine bei dir.
Ein Raum im höchsten Maß intim.
Die Viren längst in dir. Unwiderruflich.
In dem Moment, in den wenigen Minuten
als Familie ein letztes Mal vereint.
Nur Oma im Bett und um dich rum
dein Mann, dein Sohn, deine drei Enkel.
Wir waren zu 100% hier nur für dich,
dir, den Rest von dir ein letztes Mal
mit aller Liebe überschütten,
die wir jetzt in uns tragen.
Du hast alles gegeben, du hast durchgehalten
und uns diesen Moment der Einigkeit geschenkt.
Ich will glauben, dass diese 20-30 Minuten
der Grund für deinen schmerzlichen Kampf gerechtfertigt hat,
dass du überhaupt noch ein bisschen lebst
für diesen Moment.
Ich will glauben,
dass deine Seele unseren Seelen die letzte Ehre erwies.
Mein kindliches Träumer-Herz will es so sehen,
denn der Schmerz den du fühlst,
ist einfach nicht vorstellbar für mich.
Du hast unsere Zuneigungsbekundungen nicht erwidert,
nicht sichtbar oder messbar,
aber das spielt keine Rolle mehr.
Ich sehe unsere kleine Familie von oben
geeint in diesem Krankenhaus.
Keiner liebt wie eine Oma es kann,
so ohne Vorwürfe, ohne Erwartungen, ohne Zweifel.
Du hast uns überschüttet mit Liebe,
heute senden wir diese auf einmal zurück
und hoffen, dass dich ein Funke erreicht,
vorbei an den lebenserhaltenden Maschinengeräuschen,
vorbei an deinen Schwellungen, an den Flüssigkeiten,
durch die Schichten Haut hindurch,
zu deinem Kern, mitten ins Herz.
Als die ersten Tränen trocknen und
wir in Stille eine kleine Unendlichkeit verweilen,
wünsche ich mir nur eines für dich: Erlösung.
Ich sagte: „Es ist schon okay, du kannst gehen.
Schon, ok.“
Dieser Satz war die nackte Wahrheit im Moment
und doch die denkbar größte Lüge von mir für mich.
Ich will, dass sie Frieden findet
über meinen Schmerz hoch hinaus.
Und doch will ich sie egoistisch nicht ziehen lassen,
weil dies meiner Unbeschwertheit, meiner Kindheit,
damit den ultimativen Todesstoß gibt.
So dachte ich, aber große Gefühle machen blind.
Deine Liebe bleibt bei uns, in uns.
Die kannst auch du, Oma, mir nicht nehmen.
Die Kindheitserinnerungen, die Zärtlichkeiten,
die Gefallen, die Geschenke,
deine Backkunst, deine Leselust,
deine Stimme im Ohr…
„A. der große Schatz, A. der Schatz und A. das Schätzcken.“.
All das bleibt für immer.
Ich trage deinen Namen voll Stolz für dich und mich weiter.
Ich hoffe ich kann ihn irgendwann mit derselben Liebe beleben.
Ich versuche es.
„Die Liebe bleibt“ grüße ich A. meine Oma A..
Du bist für immer mit mir.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Nine Köpfer

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Mittwoch, 6. November 2019
outside reaction to 31.1.19
anna mestisa, 17:47h
As tragedy and/or catastrophe strikes,
I became well aware, who truly is my safety net.
Who is grabbing my hands?
Or tries to cheer me up?
Or who stands by me as I fall apart?
Who is willing to truly share my pain?
Things I haven’t notice,
become so crystal clear at the sight of damage,
at the sight of ugliness.
The loss of my father itself
becomes the second worst part of it all.
What I used to call family, isn’t there anymore.
3.2.2019
Bild: unsplash.com / Matt Howard

I became well aware, who truly is my safety net.
Who is grabbing my hands?
Or tries to cheer me up?
Or who stands by me as I fall apart?
Who is willing to truly share my pain?
Things I haven’t notice,
become so crystal clear at the sight of damage,
at the sight of ugliness.
The loss of my father itself
becomes the second worst part of it all.
What I used to call family, isn’t there anymore.
3.2.2019
Bild: unsplash.com / Matt Howard

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inside reaction to 31.1.19
anna mestisa, 17:45h
There is nothing wrong
in finding your way to cope.
Some pray.
Some smack the shit out of stuff,
destroy something.
Some feel numb and have to sit still,
because anything else
would have been impossible to do.
Anything else
would have made me fall apart,
would have made me break apart.
3.2.19
Bild: doodleroy / pixabay.com

in finding your way to cope.
Some pray.
Some smack the shit out of stuff,
destroy something.
Some feel numb and have to sit still,
because anything else
would have been impossible to do.
Anything else
would have made me fall apart,
would have made me break apart.
3.2.19
Bild: doodleroy / pixabay.com

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Montag, 4. November 2019
Wie?
anna mestisa, 08:49h
Während ich Pläne mache und Listen schreibe, während ich eine Aufgabe nach der anderen löse, funktioniere ich. Mir macht die Ungewissheit danach mehr Angst als die messbaren Probleme vor meiner Nase. Diese bereiten Kopf zerbrechen, zermürben meine Nerven. So belastend das sein mag, der abgesperrte Bereich dahinter ist meine wahre Furcht.
Was wenn ich mich nie wieder wie vorher fühlen werde? Wie kann ich ein erfülltes Leben leben, wenn ich diesen Krater in mir trage? Was wenn ich nie wieder die Alte werde? Was wenn ich nach allem aufräumen, entrümpeln und verarbeiten keine Unschuld, keine ungebrochenen Träume, keine Hoffnung mehr finde? Was wenn all das noch da ist, aber geschmolzen, zersplittert, kompremiert? Was wenn nur noch die Essenz übrig ist? Wie soll diese Essenz mich durch mein restliches Leben bringen?
Man hat nur einen Vater. Ich habe immer mehr als eine Vatefigur in meinem Leben gekannt, aber dieser eine Vater zählte. Der Vater dessen Haare, dessen Augenbrauen, dessen Nase, dessen Lippen ich trage, der ist jetzt tot. Das heißt für immer. Dieses mein restliches Leben fehlt er.
Wie soll ich weitergehen? Wie kann ich hinter den Horizont gehen? Wie kann ich den Tellerrand jetzt überschreiten? Ohne diese Sicherheit im Rücken? Wie macht man das? Leben ohne Sicherheitsnetz? Leben ohne diese vertraute Quelle und älteste Konstante meines Lebens? Ich bin nicht bereit diesen Weg ohne dich zu gehen.
Ich will die Probleme ja lösen, aber was wenn danach nur Stille ist? Was wenn nach dem Drama nur Stille ist? Wie soll ich diese Stille ertragen? Wie soll ich deine Stimme in meiner Erinnerung hören ohne daran zu zerbrechen? Wie soll das bloß gehen, wenn ich loslassen muss? Nachdem ich Monate lang deinen Scherbenhaufen verräumt und entsorgt habe nach DIN-Norm und allem deutschen Bürokraten Wahnsinn, wie soll ich da einfach loslassen? Wie kann ich loslassen ohne daran zu zerbrechen? Wie?
Du fehlst mir. Du fehlst mir so sehr das es weh tut. Ich werde wieder sauer und frustriert. Loslassen war noch nie meine Stärke. Dinge die ich nicht ändern kann zu akzeptieren, fällt mir so schon soo schwer. Aber deinen Tod zu akzeptieren ist bisher das Schwerste, was mir passiert ist. Ich bin nicht naiv und lange nicht mehr unschuldig, aber das?! Wie soll ich das schaffen? Wie?
20.10.19
Bild: pixabay.com /qimono

Was wenn ich mich nie wieder wie vorher fühlen werde? Wie kann ich ein erfülltes Leben leben, wenn ich diesen Krater in mir trage? Was wenn ich nie wieder die Alte werde? Was wenn ich nach allem aufräumen, entrümpeln und verarbeiten keine Unschuld, keine ungebrochenen Träume, keine Hoffnung mehr finde? Was wenn all das noch da ist, aber geschmolzen, zersplittert, kompremiert? Was wenn nur noch die Essenz übrig ist? Wie soll diese Essenz mich durch mein restliches Leben bringen?
Man hat nur einen Vater. Ich habe immer mehr als eine Vatefigur in meinem Leben gekannt, aber dieser eine Vater zählte. Der Vater dessen Haare, dessen Augenbrauen, dessen Nase, dessen Lippen ich trage, der ist jetzt tot. Das heißt für immer. Dieses mein restliches Leben fehlt er.
Wie soll ich weitergehen? Wie kann ich hinter den Horizont gehen? Wie kann ich den Tellerrand jetzt überschreiten? Ohne diese Sicherheit im Rücken? Wie macht man das? Leben ohne Sicherheitsnetz? Leben ohne diese vertraute Quelle und älteste Konstante meines Lebens? Ich bin nicht bereit diesen Weg ohne dich zu gehen.
Ich will die Probleme ja lösen, aber was wenn danach nur Stille ist? Was wenn nach dem Drama nur Stille ist? Wie soll ich diese Stille ertragen? Wie soll ich deine Stimme in meiner Erinnerung hören ohne daran zu zerbrechen? Wie soll das bloß gehen, wenn ich loslassen muss? Nachdem ich Monate lang deinen Scherbenhaufen verräumt und entsorgt habe nach DIN-Norm und allem deutschen Bürokraten Wahnsinn, wie soll ich da einfach loslassen? Wie kann ich loslassen ohne daran zu zerbrechen? Wie?
Du fehlst mir. Du fehlst mir so sehr das es weh tut. Ich werde wieder sauer und frustriert. Loslassen war noch nie meine Stärke. Dinge die ich nicht ändern kann zu akzeptieren, fällt mir so schon soo schwer. Aber deinen Tod zu akzeptieren ist bisher das Schwerste, was mir passiert ist. Ich bin nicht naiv und lange nicht mehr unschuldig, aber das?! Wie soll ich das schaffen? Wie?
20.10.19
Bild: pixabay.com /qimono

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