Donnerstag, 2. September 2021
Selbstbestimmung und Gesundheit
Mit der Diskussion rund ums Thema Corona Impfung ist mir erst klar geworden, dass es entgegen der mehrheitlich verbreiteten Meinung auch andere, gar entgegen gesetzte Meinungen und Blickwinkel zur eigenen gibt.

Wenn sich jemand gesundes in seinen Dreißigern gegen die Impfung und gar bewusst für die Infektion entscheidet, hat keiner das Recht diese Entscheidung zu verbieten. Sie in Frage zu stellen, dagegen zu argumentieren, humane Überzeugungsarbeit leisten... Das ist legitim und richtig.

Warum sollte es in Hospizen oder beim Assistierten Suizid anders sein? Warum soll jemand tot unglückliches der Tod verwehrt werden? Wenn bereits alle Alternativen* ausgeschöpft wurden? Wer sind wir, dass wir uns das Recht nehmen über diesen individuellen Weg urteilen zu dürfen? Wozu die weitere Quälerei? Für den Staat? Für die Familie? Um es anderen Recht zu machen? Es gibt Dinge, die werden auch bei Androhung von Strafen geschehen, die werden auch nicht durch Bitten und Flehen verhindert. Manches lässt sich nicht aufhalten. Der Schaden ist bereits hier. Also wer entscheidet über meinen Körper und meine Seele? Im Hier und Jetzt? Sollte das nicht ich sein?

Vielleicht lohnt sich das Leid nicht in jedem einzelnen Fall. Die Möglichkeit besteht. Leider. So sehr das auch schmerzt.

Leben und Leben lassen, auch wenn das ultimativ heißt leben und sterben zu lassen.

12.8.21

* "Alternativen" darunter verstehe ich: Hilfestellungen annehmen z. B. Psychotherapien, Kuren, Selbsthilfegruppen, Psychopharmaka, sowie Alltag strukturieren, Gesunde Ernährung, Gesunder Schlaf, Sport, Entspannungstraining, krankhafte Beziehungen zu verarbeiten, Krisen zu überwinden, sowie ernsthafte Versuche Freude im Leben zu finden z. B. in Hobbies, Leidenschaften, Herausforderungen, die alle mehrfach ausprobiert wurden!!!
Nachtrag 9.9.21

Bild: AJS1 | pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/spritzen-tropfen-blau-das-wasser-5118071/

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Dienstag, 17. August 2021
Science-Fiction Sinnsuche
Manchmal höre ich mir das Titellied vom Film Interstellar von Hans Zimmer an (YouTube Link zum Video). Dann stelle ich mir vor wie es wäre, wenn mein Vater mich bloß verlassen hat, um mich, meine Welt, meine Zukunft zu retten. So wie es der Astronaut in dem Film durchzieht. Er weiß, wenn er zurückkehrt, dann wird er vermutlich deutlich jünger als seine Tochter und sein Sohn sein, aufgrund dessen wie sich Zeit auf dieser Reise in fremden Sphären und auf den anderen Planeten verhält.

Was wäre, wenn mein Vater sich das Leben genommen hat um meine Zukunft zu sichern? Wenn er vermeiden wollte, dass sein Scheitern sein Umfeld (d.h. auch mich) beeinflusst? Er hatte Schulden angehäuft. Vermutlich sah er sich selbst als gescheiterte Existenz. Mein Herz bricht jedes Mal bei dem Gedanken. Vielleicht wollte er uns die Wahl lassen, sein Erbe auszuschlagen und das meines Großvaters anzunehmen???

Die Wahrheit hat er mitgenommen. Zurück gelassen hat er Theorien, Ideale und Werte, sowie Enttäuschungen und einen fetten Haufen unempfangene Liebe.
Manchmal möchte ich glauben, dass er es nur getan hat um uns Kinder zu schützen vor seiner Dunkelheit, seinen Fehlern, seinen Entscheidungen. Manchmal rede ich mir die Geborgenheit eben ein, auch wenn sie nicht da ist. So wie Murphy (die hinterlassende Astronauten Tochter) im Film. Sie hält die Zeichen in ihrem Kinderzimmer für Signale eines freundlichen Gespenst. In der Geschichte ist es jedoch ihr abwesender Vater, der ihr sein Wissen unkonventionell übermittelt.

Manchmal wenn ich in der freien Natur bin, strecke ich die Arme aus und versuche zu empfangen was immer Gott und/oder das Universum mir mitteilen möchte. Seit mein Vater verstorben ist, halte ich auch für ihn die Arme auf Empfang. Man weiß nie was einen erreicht... und wenn es nur positive Energie ist.

17.8.21

Bild: itsviktoriaschubert | pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/natur-sonnenuntergang-sonnenstrahlen-4699236/

mehr zum Film:
Interstellar USA/UK 2014, von Regiesseur Christopher Nolan, Abenteuer/Drama/Sci-Fi, Paramount Pictures / Warner Bros. Pictures / Legendary Entertainment
siehe auch Filmstarts.de inkl. Filmkritik

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Freitag, 13. August 2021
Versteckte Trauer
"Ich saß lang genug mit meiner Wut, bis sie mir sagte das ihr echter Name Trauer ist."

Verfasser unbekannt

Uplift Connect - 30.4.2019 - facebook.com
Bild: Uplift Connect - 30.4.2019

Wenn der Schuh drückt...
Wenn die Sonne zu viele Schweißausbrüche hervorruft...
Wenn die Kopfschmerzen wieder auftauchen...
Wenn die Erschöpfung spürbar ist...
...dann ist da eine Wut im Bauch, dessen Herkunft unerklärlich scheint. Solange bis man erkennt, dass es nicht der Körper ist, der leidet oder die Leiden verursacht. Der Geist, die Seele, das Herz leidet und manchmal will man genau das nicht wahrhaben und nimmt daher nur die Symptome verschwommen wahr.

Es gibt keine Flucht vor dem was in einem steckt und wenn im Innern Trauer schlummert, hat das meist einen Grund. Der erste Schritt raus aus dem Schlamassel ist diesen anzuerkennen, vielleicht nicht sofort, vielleicht erst nach dem nächsten Termin....

Das Problem sehen ist der Anfang, es zu verstehen und es zu bearbeiten. Es heißt nicht umsonst "TrauerARBEIT".

Der erste Schritt ist immer der schwerste.

30.4.2019 / 23.7.2021

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