Samstag, 1. Juni 2019
Ist
anna mestisa, 23:57h
Die Realität ist
...unfair
...ungerecht
...unverdient
Fühlt sich an wie
...versagen.
...im Stich lassen.
...am Boden liegen.
...aufgeben.
...Verzweifelung.
Es ist
...noch nicht deine Zeit.
...falsch.
...fehlerhaft.
Verdient hättest du
...Hingabe
...Aufopferung
...Wärme
...Nähe
...Heilung
Alles was mir bleibt ist dein Grab.
3.5.19
Bild: unsplash.de / Christophe Hautier
...unfair
...ungerecht
...unverdient
Fühlt sich an wie
...versagen.
...im Stich lassen.
...am Boden liegen.
...aufgeben.
...Verzweifelung.
Es ist
...noch nicht deine Zeit.
...falsch.
...fehlerhaft.
Verdient hättest du
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...Nähe
...Heilung
Alles was mir bleibt ist dein Grab.
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Bild: unsplash.de / Christophe Hautier
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Mittwoch, 29. Mai 2019
Vaters Geburtstag
anna mestisa, 10:38h
Dein Geburtstag war einsam, ruhig, unaufgeregt. Der Weg beschwerlich. Dein neues Zuhause ist nocht nicht ganz eingerichtet und schon verlege ich alles. Bin bemüht es richtig zu machen. Aber für was? Für ein Fotofinish? Gegen mein schlechtes Gewissen? Weil es das Mindeste ist? Weil man mich drum gebeten hat? Weil es mir besser gehen soll, wenn ich Tribut zolle? Was soll es dir bringen? Du bist doch nicht mehr hier? Damit ich deinen Überresten besser zu reden kann?
Ich ärgere mich über mich selbst für diese dummen Gedanken. Denn in meinem Herzen weiß ich, dass dich besuchen an deinem Ehrentag mir beim Heilen hilft. Auch wenn ich auf dem Weg hierher motze, wenn ich klage, auch wenn ich meckere, jammere und zicke. Wo sollte ich den hin, wenn nicht hierher? Hierher zu dir?
Dieser Ort mitten im Grünen hätte dir gefallen.
Ich hoffe so sehr, dass du endlich ruhst und Erleichterung empfindest. Dafür bete ich.
28.4.19 / 3.5.19
Bild: pixabay.com / kiragrafie
Ich ärgere mich über mich selbst für diese dummen Gedanken. Denn in meinem Herzen weiß ich, dass dich besuchen an deinem Ehrentag mir beim Heilen hilft. Auch wenn ich auf dem Weg hierher motze, wenn ich klage, auch wenn ich meckere, jammere und zicke. Wo sollte ich den hin, wenn nicht hierher? Hierher zu dir?
Dieser Ort mitten im Grünen hätte dir gefallen.
Ich hoffe so sehr, dass du endlich ruhst und Erleichterung empfindest. Dafür bete ich.
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Bild: pixabay.com / kiragrafie
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Mittwoch, 17. April 2019
Belastungsprobe
anna mestisa, 17:19h
Unsere Beziehung hat Krisen überwunden. Reale fremd geschaffene finanzielle Krisen. Selbst geschaffene Unreale emotionale Krisen. Reale Verlusterlebnisse haben wir verwunden. Wir sind jedes Mal als "wir" raus aus der Krise gekommen. Wir waren meist sogar stärker danach.
Aber dieses Mal ist es anders. Ich hab meine Gefühle so sehr nicht unter Kontrolle, dass unsere "wir"-Zeit darunter so massiv leidet, dass ich mich schuldig fühle. Und zugleich fühle wie es mein gutes Recht ist nicht zu funktionieren.
Ich wollte nicht vorgehen, nicht als Erste diesen Weg gehen. Ich wollte meinen Vater nicht verlieren. Ich wollte nicht den Großteil seiner hinterbliebenen Papier und seines Chaos allein wegräumen. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich habe mir nur ausgesucht meinem Vater gerecht zu werden, in dem ich für ihn seine Hinterlassenschaften aufräume.
Also ja, ich bin egoistischer, denn je in meiner Beziehung, weil ich in der Beziehung zu mir selbst an einem Scheidepunkt stehe. Die Portion erwachsen werden, die sich mir jetzt aufzwängt, ist so groß, dass ich keine Rücksicht nehmen kann.
Es tut mir leid, keine gute Partnerin, keine gute Freundin, keine gute Schwester zu sein. Ich kämpfe mit jedem Atemzug überhaupt eine Partnerin, eine Freundin, einer Schwester zu bleiben.
An vielen Tagen ist es leicht, als wäre noch immer "ich" in dieser Haut. An manchen Tagen ist es so ungeahnt schwer, dass ich vielleicht zu viel Rücksicht verlange von meinen Mitmenschen und das alles auf unbestimmte Zeit.
Das Wort "verkraften" umschreibt was ich erlebe so gut.
Ich verkrafte mein eigenes Leben zurzeit nur in bestimmten Mengen. Denn diese neue Komponente Trauer frisst so viel Kraft, dass ich nie weiß, ob und wie lang sie satt ist.
Sie ist Gast hier und doch glaube ich, sie ist längst eingezogen. Vielleicht wird sie kleiner mit der Zeit, aber sie ist hier. Und das kann ich nicht ändern.
13.4.19
Bild: pixabay.com / myrfa
Aber dieses Mal ist es anders. Ich hab meine Gefühle so sehr nicht unter Kontrolle, dass unsere "wir"-Zeit darunter so massiv leidet, dass ich mich schuldig fühle. Und zugleich fühle wie es mein gutes Recht ist nicht zu funktionieren.
Ich wollte nicht vorgehen, nicht als Erste diesen Weg gehen. Ich wollte meinen Vater nicht verlieren. Ich wollte nicht den Großteil seiner hinterbliebenen Papier und seines Chaos allein wegräumen. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich habe mir nur ausgesucht meinem Vater gerecht zu werden, in dem ich für ihn seine Hinterlassenschaften aufräume.
Also ja, ich bin egoistischer, denn je in meiner Beziehung, weil ich in der Beziehung zu mir selbst an einem Scheidepunkt stehe. Die Portion erwachsen werden, die sich mir jetzt aufzwängt, ist so groß, dass ich keine Rücksicht nehmen kann.
Es tut mir leid, keine gute Partnerin, keine gute Freundin, keine gute Schwester zu sein. Ich kämpfe mit jedem Atemzug überhaupt eine Partnerin, eine Freundin, einer Schwester zu bleiben.
An vielen Tagen ist es leicht, als wäre noch immer "ich" in dieser Haut. An manchen Tagen ist es so ungeahnt schwer, dass ich vielleicht zu viel Rücksicht verlange von meinen Mitmenschen und das alles auf unbestimmte Zeit.
Das Wort "verkraften" umschreibt was ich erlebe so gut.
Ich verkrafte mein eigenes Leben zurzeit nur in bestimmten Mengen. Denn diese neue Komponente Trauer frisst so viel Kraft, dass ich nie weiß, ob und wie lang sie satt ist.
Sie ist Gast hier und doch glaube ich, sie ist längst eingezogen. Vielleicht wird sie kleiner mit der Zeit, aber sie ist hier. Und das kann ich nicht ändern.
13.4.19
Bild: pixabay.com / myrfa
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Dienstag, 19. März 2019
Dankbar
anna mestisa, 22:00h
Der Mann an meiner Seite, mein Kamerad, mein bester Freund, mein Herz ohne dich wäre nicht so viel von mir selbst bis hierher erhalten geblieben. Er stärkt mir den Rücken und nährt mich.
Ich habe mich selten mit meinen Brüdern so bedingungslos geeint gefühlt als in diesem Schmerz. Als ob man uns gleichzeitig dieselbe Narbe verpasst hat. Wir erleben denselben harschen Entzug. Das Einzige das sich wie immer anfühlt, ist darin nicht allein sein zu müssen. Diese Wahrheit macht mich stark.
Mutter und Stiefvater sind nicht mehr dieselben, ein Teil von ihnen hat Vater mitgenommen und doch sind sie noch hier und kämpfen. In unserer Fassungslosigkeit eisern 40 Tage jeden Tag zu beten, dafür haben sie meinen vollen Resepekt und Dank verdient. Ich wollte die 40 Tage beten und konnte es nicht. I will always be greatful for that.
In dieser emotionalen Hilflosigkeit in München, in Istanbul und in Barcelona je ein offenes Ohr einer guten Seele sicher zu haben, ist für mein Seelenheil so unbezahlbar wie kostbar. Unabhängig wie viel ich sprechen oder schweigen muss.
Das wenn es drauf ankommt, meine Freunde in dieser hässlichen Situation mir beistehen wollen und es auch einfach tun. Ob in Form einer Umarmung, in einer liebevollen Nachricht, in der simplen Überforderung der wackligen Wortwahl oder Stimme, in den traurigen Augen, denselben Schock im Gesicht, der mich wiederspiegelt.
Die Schulfreunde unseres Vaters, unsere Patenonkels, die uns ungefragt so helfend die Hand reichen und beistehen als hätten wir sie gestern und Nicht vor ein einhalb Jahrzehnten das letzte Mal persönlich gesehen.
Die Gebetsgruppe meiner Mutter, die ihr helfend unter die Arme bei sämtlichen Ritualen zur Seite stand, samt regelmäßigen Besuchen zuhause neben den jeweils eigenen Alltagen, samt Priester, samt Abschiedsfeier, dafür tausend Dank.
Selbst unsere ganzen Verwandten, Bekannten und Freunde der Familie aus der ganzen Welt und aus jedem ehemaligen Wohnort schickten mitfühlende Nachrichten.
Ich könnte nicht dankbarer sein für diese Gesten der Freundlichkeit, des Mitgefühls, der Wertschätzung der eigenen Person und der Wertschätzung des Lebens meines Vaters.
Es ist depremierend ein ganzes Leben in eine Beerdigung, eine Zeremonie des Abschieds stecken zu müssen. Aber die überwältigende Präsenz der so unterschiedlichen Menschen an diesem einen Ort zu diesem einen Zeitpunkt, hat mich sehr getröstet. Zu wissen das mein Vater und seine Familie so große Kreise gezogen haben, macht mich unfassbar dankbar. Für dieses Mitgefühl will ich jedem einzelnen von ihnen danken.
Ich hoffe sie wissen, ich habe sie gehört und ich wünsche mir sie zu umarmen.
12.3.19
Bild: pixabay.com / Abider
Ich habe mich selten mit meinen Brüdern so bedingungslos geeint gefühlt als in diesem Schmerz. Als ob man uns gleichzeitig dieselbe Narbe verpasst hat. Wir erleben denselben harschen Entzug. Das Einzige das sich wie immer anfühlt, ist darin nicht allein sein zu müssen. Diese Wahrheit macht mich stark.
Mutter und Stiefvater sind nicht mehr dieselben, ein Teil von ihnen hat Vater mitgenommen und doch sind sie noch hier und kämpfen. In unserer Fassungslosigkeit eisern 40 Tage jeden Tag zu beten, dafür haben sie meinen vollen Resepekt und Dank verdient. Ich wollte die 40 Tage beten und konnte es nicht. I will always be greatful for that.
In dieser emotionalen Hilflosigkeit in München, in Istanbul und in Barcelona je ein offenes Ohr einer guten Seele sicher zu haben, ist für mein Seelenheil so unbezahlbar wie kostbar. Unabhängig wie viel ich sprechen oder schweigen muss.
Das wenn es drauf ankommt, meine Freunde in dieser hässlichen Situation mir beistehen wollen und es auch einfach tun. Ob in Form einer Umarmung, in einer liebevollen Nachricht, in der simplen Überforderung der wackligen Wortwahl oder Stimme, in den traurigen Augen, denselben Schock im Gesicht, der mich wiederspiegelt.
Die Schulfreunde unseres Vaters, unsere Patenonkels, die uns ungefragt so helfend die Hand reichen und beistehen als hätten wir sie gestern und Nicht vor ein einhalb Jahrzehnten das letzte Mal persönlich gesehen.
Die Gebetsgruppe meiner Mutter, die ihr helfend unter die Arme bei sämtlichen Ritualen zur Seite stand, samt regelmäßigen Besuchen zuhause neben den jeweils eigenen Alltagen, samt Priester, samt Abschiedsfeier, dafür tausend Dank.
Selbst unsere ganzen Verwandten, Bekannten und Freunde der Familie aus der ganzen Welt und aus jedem ehemaligen Wohnort schickten mitfühlende Nachrichten.
Ich könnte nicht dankbarer sein für diese Gesten der Freundlichkeit, des Mitgefühls, der Wertschätzung der eigenen Person und der Wertschätzung des Lebens meines Vaters.
Es ist depremierend ein ganzes Leben in eine Beerdigung, eine Zeremonie des Abschieds stecken zu müssen. Aber die überwältigende Präsenz der so unterschiedlichen Menschen an diesem einen Ort zu diesem einen Zeitpunkt, hat mich sehr getröstet. Zu wissen das mein Vater und seine Familie so große Kreise gezogen haben, macht mich unfassbar dankbar. Für dieses Mitgefühl will ich jedem einzelnen von ihnen danken.
Ich hoffe sie wissen, ich habe sie gehört und ich wünsche mir sie zu umarmen.
12.3.19
Bild: pixabay.com / Abider
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Mein Leben ist aus dem Takt gekommem...
anna mestisa, 21:48h
D.h. mein Alltag geht schleppender voran.
Die regulärsten Dinge brauchen drei mal länger als sonst: Anziehen, Zähne putzen, Einschlafen, Kochen, Essen, Einkaufen, Wäsche, Putzen.
Schlaf könnte ich bei allem Druck drei mal mehr brauchen, schlafe aber sogar dauerhaft weniger als vor dem Einschnitt.
Die außerordentlichen Dinge fressen viel Zeit und noch mehr Kraft. Da sind die Beerdigung, der chaotische Papierkram, eine Schuldenaufstellung, eine Erbenaufstellung, die Haushaltauflösung, Extra Kommunikation mit der Familie.
Ich bin weniger zuhause und habe wenn ich dort bin mühe present zu sein. Denn gerade zuhause holt mich die Trauer am stärksten ab. Hier wo ich Ruhe habe um meine Gedanken zu hören, brechen die Emotionen über mich ein. Ertränken und lähmen mich. Entkräften was noch übrig ist weiter.
Und dann sind da die Zwischenmenschlichen Sinnkrisen, die mir endgültig den Rest geben.
Dinge die vorher im Argen waren, werden nun unübersehbare Differenzen, die geklärt werden wollen. Mein Verständnis von Familie, meine Beziehung, die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder liegen auf ein Mal auf der Goldwage und werden von meiner Psyche seziert, auseinander gebaut, bewertet, neu katagolisiert, priorisiert.
Basierend darauf entladen sich diverse Emotionen oder Schutzmechanismen. Diese Emotionen übertünchen gar die Trauer. Das wiederrum frustriert mich so sehr, das ich wütend auf die ganze Situation werde. Und kaum das ich danach klar denke, trauere ich zu viel auf ein mal, weil ich doch meiner Vaterliebe treu sein will.
Ich bin permanent erschöpft und weiß nicht um welche Baustelle ich mich zuerst kümmern soll.
Darauf breche ich dann alles ab. Ich atme tief. Ich erlaube mir egoistisch zu sein. Ich versumpfe bis ich wieder klare Gedanken fassen kann.
Und dann geht der Irrsinn von vorne los.
25.2.19
Bild: pixabay.com / Engin_Akyurt
Die regulärsten Dinge brauchen drei mal länger als sonst: Anziehen, Zähne putzen, Einschlafen, Kochen, Essen, Einkaufen, Wäsche, Putzen.
Schlaf könnte ich bei allem Druck drei mal mehr brauchen, schlafe aber sogar dauerhaft weniger als vor dem Einschnitt.
Die außerordentlichen Dinge fressen viel Zeit und noch mehr Kraft. Da sind die Beerdigung, der chaotische Papierkram, eine Schuldenaufstellung, eine Erbenaufstellung, die Haushaltauflösung, Extra Kommunikation mit der Familie.
Ich bin weniger zuhause und habe wenn ich dort bin mühe present zu sein. Denn gerade zuhause holt mich die Trauer am stärksten ab. Hier wo ich Ruhe habe um meine Gedanken zu hören, brechen die Emotionen über mich ein. Ertränken und lähmen mich. Entkräften was noch übrig ist weiter.
Und dann sind da die Zwischenmenschlichen Sinnkrisen, die mir endgültig den Rest geben.
Dinge die vorher im Argen waren, werden nun unübersehbare Differenzen, die geklärt werden wollen. Mein Verständnis von Familie, meine Beziehung, die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder liegen auf ein Mal auf der Goldwage und werden von meiner Psyche seziert, auseinander gebaut, bewertet, neu katagolisiert, priorisiert.
Basierend darauf entladen sich diverse Emotionen oder Schutzmechanismen. Diese Emotionen übertünchen gar die Trauer. Das wiederrum frustriert mich so sehr, das ich wütend auf die ganze Situation werde. Und kaum das ich danach klar denke, trauere ich zu viel auf ein mal, weil ich doch meiner Vaterliebe treu sein will.
Ich bin permanent erschöpft und weiß nicht um welche Baustelle ich mich zuerst kümmern soll.
Darauf breche ich dann alles ab. Ich atme tief. Ich erlaube mir egoistisch zu sein. Ich versumpfe bis ich wieder klare Gedanken fassen kann.
Und dann geht der Irrsinn von vorne los.
25.2.19
Bild: pixabay.com / Engin_Akyurt
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Reaktionskette
anna mestisa, 21:42h
Wettereinwirkung macht mir einen steifen Nacken.
Durch den steifen Nacken fühle ich mich bereits elend.
Sehe ich dieses Elend in der Fensterreflektion, ist es nicht mehr weit zum psychischen Elend.
Die nächste Trauerwelle ist nicht weit.
19.2.19
Bild: pixabay.com / Free-Photos
Durch den steifen Nacken fühle ich mich bereits elend.
Sehe ich dieses Elend in der Fensterreflektion, ist es nicht mehr weit zum psychischen Elend.
Die nächste Trauerwelle ist nicht weit.
19.2.19
Bild: pixabay.com / Free-Photos
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Trauerwelle
anna mestisa, 21:40h
Da stehe ich nun und
sehe eine Welle kommen.
Um sie passieren zu lassen
atme ich so tief ein wie ich kann.
Halte die Luft an,
während sie einschlägt
und versuche an die Oberfläche zu kommen,
so schnell es irgend geht,
um die Luft wieder reinzupressen.
Ich stehe da und weiß
es wird schmerzen
und spüre die Unruhe sich ausbreiten.
Aber da bin ich nun mal.
Unfreiwillig und endgültig.
Ausweichen ist einfach nicht.
Ich sehe sie kommen.
Ich fühle sie kommen und
bin bemüht an mich und
meine innere Stärke zu glauben.
Keine Gewissheit.
Ich atme ein und lass mich fallen,
lass mich tragen von der Trauer.
11.2.19
Bild: pixabay.com / Davide Pietralunga
sehe eine Welle kommen.
Um sie passieren zu lassen
atme ich so tief ein wie ich kann.
Halte die Luft an,
während sie einschlägt
und versuche an die Oberfläche zu kommen,
so schnell es irgend geht,
um die Luft wieder reinzupressen.
Ich stehe da und weiß
es wird schmerzen
und spüre die Unruhe sich ausbreiten.
Aber da bin ich nun mal.
Unfreiwillig und endgültig.
Ausweichen ist einfach nicht.
Ich sehe sie kommen.
Ich fühle sie kommen und
bin bemüht an mich und
meine innere Stärke zu glauben.
Keine Gewissheit.
Ich atme ein und lass mich fallen,
lass mich tragen von der Trauer.
11.2.19
Bild: pixabay.com / Davide Pietralunga
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Ich in meiner neuen Welt
anna mestisa, 19:29h
In den letzten Tagen, die getränkt waren mit traurigen und kräftezehrenden Momenten, ist mir auch immer wieder ein Licht aufgegangen. Alleine die ganzen überforderten bis mitfühlenden Meldungen und aufrichtigen Hilfsangebote haben mich wirklich aufatmen lassen. Ihr lasst mich hoffen, dass mein soziales Umfeld mich auffangen kann.
Kein Mensch kann und wird meinen Vater ersetzen. Kein Mensch kann das Schwarze Loch stopfen, das er in mein Leben gerissen hat. Jedoch fange ich an zu glauben, dass ich in meinem eigenen Leben ein so starkes Netzwerk genieße, dass mein neuer ungewisser Morgen kommen wird. Noch ist er nicht hier, aber jeder Atemzug bringt mich ein Stück weiter. Jede Nachricht gibt mir Vertrauen zurück, dass ich nicht zu wenig für meine Familie und meinen Vater da war. Manches lässt sich mit Worten nicht erklären. Die Liebe war da und bleibt.
Jeder Moment an dem mein Leben mal wieder im Vordergrund steht, geht es voran, mal schleppend, mal kriechend, mal still stehened, mal hüpfend, mal schreiend, mal lachend. Es ist als hätte jemand den Emotionsverstärker aufgedreht. Von taub bis 100 Gefühle auf einmal, zu viele um sie oder mich selbst zu verstehen.
Ich fühle mich schuldig, wenn ich mal lache. Fühle mich egoistisch, wenn mich ein unbedachter Kommentar in Tränen ausbrechen lässt, wenn mich mein Leid ungewollt zum Teilen zwingt.
Ebenso einen vergessenen Ort wieder besuchen, weckt Erinnerungen und wieder schwer kontrollierbare Emotionen. Ich atme tief ein und tief wieder aus.
Stunden später wirke ich völlig klar, funktioniere, weil ich bereits meine Tagesration an Tränen verbraucht habe. Der Trauerhaufen lässt sich nicht abtragen, aber ich schaufel mir Pfade und Wege hindurch.
Trauer ist so vielschichtig. Sie durchbricht alle mir bekannten Dimensionen. Sie kombiniert Dinge, die unvereinbar waren vor ihr.
Ich muss mich nicht erklären, aber Schreiben hilft mir das Unaussprechliche zu greifen.
Gelesen werden maximiert die Perspektiven und steigert den Monolog, den ich mit mir führe, zum Dialog.
Fast erleichternd mal auf alle Filter zu verzichten und ehrlich zu sein, weil ich unfähig bin etwas anders als authentisch zu sein.
9.2.19
Bild: unsplash.com / Mario Azzi
Kein Mensch kann und wird meinen Vater ersetzen. Kein Mensch kann das Schwarze Loch stopfen, das er in mein Leben gerissen hat. Jedoch fange ich an zu glauben, dass ich in meinem eigenen Leben ein so starkes Netzwerk genieße, dass mein neuer ungewisser Morgen kommen wird. Noch ist er nicht hier, aber jeder Atemzug bringt mich ein Stück weiter. Jede Nachricht gibt mir Vertrauen zurück, dass ich nicht zu wenig für meine Familie und meinen Vater da war. Manches lässt sich mit Worten nicht erklären. Die Liebe war da und bleibt.
Jeder Moment an dem mein Leben mal wieder im Vordergrund steht, geht es voran, mal schleppend, mal kriechend, mal still stehened, mal hüpfend, mal schreiend, mal lachend. Es ist als hätte jemand den Emotionsverstärker aufgedreht. Von taub bis 100 Gefühle auf einmal, zu viele um sie oder mich selbst zu verstehen.
Ich fühle mich schuldig, wenn ich mal lache. Fühle mich egoistisch, wenn mich ein unbedachter Kommentar in Tränen ausbrechen lässt, wenn mich mein Leid ungewollt zum Teilen zwingt.
Ebenso einen vergessenen Ort wieder besuchen, weckt Erinnerungen und wieder schwer kontrollierbare Emotionen. Ich atme tief ein und tief wieder aus.
Stunden später wirke ich völlig klar, funktioniere, weil ich bereits meine Tagesration an Tränen verbraucht habe. Der Trauerhaufen lässt sich nicht abtragen, aber ich schaufel mir Pfade und Wege hindurch.
Trauer ist so vielschichtig. Sie durchbricht alle mir bekannten Dimensionen. Sie kombiniert Dinge, die unvereinbar waren vor ihr.
Ich muss mich nicht erklären, aber Schreiben hilft mir das Unaussprechliche zu greifen.
Gelesen werden maximiert die Perspektiven und steigert den Monolog, den ich mit mir führe, zum Dialog.
Fast erleichternd mal auf alle Filter zu verzichten und ehrlich zu sein, weil ich unfähig bin etwas anders als authentisch zu sein.
9.2.19
Bild: unsplash.com / Mario Azzi
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Healing Messages
anna mestisa, 19:17h
To receive heartfelt messages from other survivors is partly the hardest AND at the same time the most healing messages to receive.
I believe, they felt and feel a similar pain to mine, but are further along in this healing process.
We belong in a unasked club. I feel a brand new stigma on me, that I already hate.
His life decisions influenced us, his whole surrounding. No one outside of this groupe should belittle me OR his story OR (mostly important to me) his love for us.
Not knowing all answers, doesn't change the fact, that I still feel and remember his love.
2.2.19
Bild: pixabay.com / Ichigo121212
I believe, they felt and feel a similar pain to mine, but are further along in this healing process.
We belong in a unasked club. I feel a brand new stigma on me, that I already hate.
His life decisions influenced us, his whole surrounding. No one outside of this groupe should belittle me OR his story OR (mostly important to me) his love for us.
Not knowing all answers, doesn't change the fact, that I still feel and remember his love.
2.2.19
Bild: pixabay.com / Ichigo121212
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