Donnerstag, 7. November 2019
"Die Liebe bleibt" 7.11.2016
“Die Liebe bleibt” wurde mein Mantra am Krankenbett von Oma.
Oma war so gut wie am auschecken,
so kurz vorm verrecken.
Ich wollte dich in purere Liebe einbetten.
Ich war nicht alleine bei dir.

Ein Raum im höchsten Maß intim.
Die Viren längst in dir. Unwiderruflich.
In dem Moment, in den wenigen Minuten
als Familie ein letztes Mal vereint.
Nur Oma im Bett und um dich rum
dein Mann, dein Sohn, deine drei Enkel.
Wir waren zu 100% hier nur für dich,
dir, den Rest von dir ein letztes Mal
mit aller Liebe überschütten,
die wir jetzt in uns tragen.
Du hast alles gegeben, du hast durchgehalten
und uns diesen Moment der Einigkeit geschenkt.
Ich will glauben, dass diese 20-30 Minuten
der Grund für deinen schmerzlichen Kampf gerechtfertigt hat,
dass du überhaupt noch ein bisschen lebst
für diesen Moment.
Ich will glauben,
dass deine Seele unseren Seelen die letzte Ehre erwies.
Mein kindliches Träumer-Herz will es so sehen,
denn der Schmerz den du fühlst,
ist einfach nicht vorstellbar für mich.
Du hast unsere Zuneigungsbekundungen nicht erwidert,
nicht sichtbar oder messbar,
aber das spielt keine Rolle mehr.
Ich sehe unsere kleine Familie von oben
geeint in diesem Krankenhaus.

Keiner liebt wie eine Oma es kann,
so ohne Vorwürfe, ohne Erwartungen, ohne Zweifel.
Du hast uns überschüttet mit Liebe,
heute senden wir diese auf einmal zurück
und hoffen, dass dich ein Funke erreicht,
vorbei an den lebenserhaltenden Maschinengeräuschen,
vorbei an deinen Schwellungen, an den Flüssigkeiten,
durch die Schichten Haut hindurch,
zu deinem Kern, mitten ins Herz.
Als die ersten Tränen trocknen und
wir in Stille eine kleine Unendlichkeit verweilen,
wünsche ich mir nur eines für dich: Erlösung.
Ich sagte: „Es ist schon okay, du kannst gehen.
Schon, ok.“
Dieser Satz war die nackte Wahrheit im Moment
und doch die denkbar größte Lüge von mir für mich.
Ich will, dass sie Frieden findet
über meinen Schmerz hoch hinaus.
Und doch will ich sie egoistisch nicht ziehen lassen,
weil dies meiner Unbeschwertheit, meiner Kindheit,
damit den ultimativen Todesstoß gibt.
So dachte ich, aber große Gefühle machen blind.
Deine Liebe bleibt bei uns, in uns.
Die kannst auch du, Oma, mir nicht nehmen.
Die Kindheitserinnerungen, die Zärtlichkeiten,
die Gefallen, die Geschenke,
deine Backkunst, deine Leselust,
deine Stimme im Ohr…
„A. der große Schatz, A. der Schatz und A. das Schätzcken.“.
All das bleibt für immer.
Ich trage deinen Namen voll Stolz für dich und mich weiter.
Ich hoffe ich kann ihn irgendwann mit derselben Liebe beleben.
Ich versuche es.

„Die Liebe bleibt“ grüße ich A. meine Oma A..
Du bist für immer mit mir.

5.2.19

Bild: unsplash.com / Nine Köpfer
https://unsplash.com/photos/TOOMkzCFymU

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Mittwoch, 6. November 2019
outside reaction to 31.1.19
As tragedy and/or catastrophe strikes,
I became well aware, who truly is my safety net.
Who is grabbing my hands?
Or tries to cheer me up?
Or who stands by me as I fall apart?
Who is willing to truly share my pain?

Things I haven’t notice,
become so crystal clear at the sight of damage,
at the sight of ugliness.
The loss of my father itself
becomes the second worst part of it all.

What I used to call family, isn’t there anymore.

3.2.2019

Bild: unsplash.com / Matt Howard
https://unsplash.com/photos/eAKDzK4lo4o

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Donnerstag, 31. Oktober 2019
Winter
Ich vermisse mich.
Ich vermisse dich.
Ich vermisse uns.
Ich fühle mich weniger.
Ich fühle mich schwach.
Fühle immer ein "ach"...
Wo soll mein Mut auch herkommen?
Ich kann mich nicht mal sonnen.
Ich kann kaum klare Gedanken fassen,
kann kaum Glücksmomente zulassen.
Ich bin nicht da für F.,
wie ich es sonst immer war.
Ich seh schon lange nicht mehr klar.
Es gibt immer wieder ein Oh,
immer wieder eine Bremsschwelle.
Selbst wenn ich mal helle,
Tage habe, vergess ich meine Gabe,
vergesse ich für meine Nummer Eins da zu sein.
Ich rede mich nicht aus Selbstmitleid klein.
Ich seh nur wie es ist.
Ich sehe wie es sich bemisst.
In einer Tragödie hat die Liebe die zweite Geige zu spielen.
Das gefällt nicht vielen,
aber es ist so.
Liebe ist nicht immer die versprochene Heilung.
Liebe braucht Teilung.
Liebe braucht Einsatz.
Wie soll das gehen bei allem Rabatz?
Meine Kräfte haben keinen Ersatz.
Liebe braucht Zuwendung, Zuneigung, ein bisschen Reibung.
Liebe braucht ein bisschen Respekt,
aber nicht mal das checkt,
meine Leben in dieser düsteren Zeit.
Zu gar nichts bereit...
Zu gar nichts fähig...
Ich bin es so leid,
nur Leid zu empfinden.
Ich bin es so leid,
so wenig Luft zum atmen zu haben.
Ich bin es so leid,
meiner Liebe ihre täglichen Gaben
zu entziehen.
Diese Liebe war zum niederknien.
Ich war immer bereit für dich in den Krieg zu ziehen.
Und jetzt scheitere ich schon am Haushalt,
scheitere am Gehalt.
Liebe kann viel verkraften.
Sie sollte auch entmachten,
aber manchmal ist man machtlos,
spielt das Los,
manchmal muss die Sparflamme genügen.
Wie in wenigern Zügen,
Liebe aussprechen,
sich am Leben rächen,
wenn das Atmen kaum gelingt, wenn keiner mehr singt,
wenn das Leben einen bezwingt.
Dann ringt auch die größte Liebe ums Überleben.
Ich kann ihr jetzt nichts geben.
Überlebensmodus.
Ist hier Schluss?
Ich hoffe wir schaffen den Winter.
Dahinter, könnte die Erlösung sein,
ist die Chance auch noch so klein...

3.10.19


Bild: Daniel Born / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/cdZh5dQ-muE

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Montag, 21. Oktober 2019
Familie isst...
Da schaut man aus Jux und Tollerei alte Werbespots und landet bei einem Spruch der genau so gut von meiner Familie hätte sein können:

"Familie ist, wer zusammen isst."
McDonald Werbespot

Verdammte Werbepsychologen!

25.9.19

Bild: LauraTara / pixabay.com
https://unsplash.com/photos/Hp6zYM9orZ4

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Mittwoch, 9. Oktober 2019
Dads don't understand
"Cam: C'mon we're her dads. Will figure something out.
Mitch: Hey honey, everyone is gone.
Cam: And we're sorry we embareced you, we shouldn't have never included all those people into this situation.
Mitch: And just because we're boys doesn't mean, we can't talk you through your first sloving of your endriotios tissue.
Cam: Which tipically last between two and seven days
Mitch: Seven? Oh my god this is crazy. Oh my god. Look Lilly your whole life it's been the three of us. Figuring stuff out together.
Cam: Yeah don't you remember in the second grade, when you came home crying, because Julie Quan made fun of your Ricky Martin "She bangs"-lunchbox. You didn't wanna talk about that, but then when you finally did, you felt better.
Mitch: You don't have to figure this out alone.
Cam: Yeah. We may not have gone through the exact same thing, but you know in the seventh grade our bodies starting changing too.
Mitch: Sixth for me.
Cam: It's not a competition. And those changes they were confusing.
Mitch: Yeah, confusing and scary and also uhm exciting, because uhm you're growing up. Lilly, and we are your parents ok. And we are gonna make mistakes. And we are not gonna have all the answers. But when you do wanna talk about it, we're here for you.
Cam: Yeah. We love you."

by Modern Family, season 10, episode 16 'Red Alert' 20th Century Fox Television 2019

Bild: MabelAmber / pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/kinder-vater-tochter-eltern-3871837/

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Sonntag, 6. Oktober 2019
Food
How food was always used against me, disgusts me deeply. My love for food is routet in my need to feel connected to my heritage. It's probably the only thing I activly choose to be evenly pinoy as to be german.

16.8.19 6:02

Bilder: speedyrecip[.]com / lecker[.]de
www.lecker.de/kaninchen-nach-rheinischer-art-18101.html
<br />
www.speedyrecipe.com/cook-filipino-pancit-bihon/

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Freitag, 4. Oktober 2019
Disappointed (Part II)
I love my mother, because I feel she trys to be a good person. I do not no for whome she tries to be, but she just does.

But I feel and remember beeing disappointed by her over and over again. Every time I try to verbalize my disappointment towards her, she maximzes her efforts in me. My mother can be so much fun and soo lovely, lovely as hell, lovely like a spell.
But she is so deeply manipulative, that I don't even believe, she knows how harmfull she can be. Sometimes she imagines and manifests this imagination of her own world so deeply, she refuses to let the truth of the real world be true.

I told her in all my despairity, after we found out my father died, in privat company of my brothers, that all I really needed from her now was a hug. She refused to give me this little tiny gesture and later even pretended she couldn't remember this request.
But she is willing to do 40 days of prayer to satisfy the image of herself, her face, in front of her community.
She refused to hand me out papers without antics, as we tried to make our fathers funeral work. Does she really envy me, her own only daughter? Because I lead my totally lost brothers through a process only we three heirs can go through alone?? She has legally no saying in it and she knows it.
She refused to let me tell her how disappointed I am about her behavior at the last Sinulog festival we served. She pulled all strings to cut me off by choosing a public space, by beeing late, adding close family friends, I define as aunties, by lifting the mood and distracting me with food.

To realize and write this down is deeply painful for me. To realize it is shameful to me, to admit she played me all my life. But at this point in my grief, I feel I have to tell myself my truth. It is time.

16.8.19 5:53

I feel used on so many levels, I can't stand the anger inside. And this haunting questions: Has she been using me all along? Does she understand love at all? Is love only giving and taking and manipulating to her?

Bild: Ramdlon / pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/planke-wahl-zu-hause-oder-verloren-729441/

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Montag, 23. September 2019
Hab 'nen schönen Tag
"Ich liebe dich. Hab 'nen schönen Tag." Diese Worte jeden Morgen, am Beginn meines Tages, beim Verlassen des Hauses zu hören, ist ein Beweis für die Konstante in meinem Leben. Mein Partner meint diese Worte genauso wie er sie sagt.
Denn wenn sich dieser Wunsch mal nicht erfüllt, ist er da und hilft mir dabei die Scherben des Tages aufzukehren.
Ich hatte Angst meine Familie zu verlieren, dabei habe ich längst meine eigene geschaffen.

16.8.19

Bild: pixel2013 / pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/baum-morgend%C3%A4mmerung-morgensonne-3189265/

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Mittwoch, 14. August 2019
In deinen Tiefen
Meine Liebe zu dir war für mich am stärksten zu spüren als du meintest zu scheitern. Wenn dich ein Misserfolg bestürzte, du allen Mut zusammen nahmst mir davon zu erzählen. Wenn deine Stimme brach und du mit den Worten kämpftest, warst du am Stärksten für mich.
Das meine Meinung dir so viel bedeutet, dass du mir deine Schamgefühle anvertraust, ist eines der größten und ehrlichsten Beweise deiner Liebe für mich.
Das du mir deine Fragilität zeigst, ist das grausam Schönste, dass ich je gesehen und erlebt habe. Ich habe dich geliebt in deinen Höhen, aber ich habe dich noch bewusster geliebt in deinen Tiefen und davon hielten mich auch meine Zweifel nicht ab.

Wir sind gewachsen mit jeder Enttäuschung mit jedem Rückschlag. Jeder Bruch hat die Bruchstellen verhärtet. Und nun sieht man uns nur noch die Entspannung und Stabilität an.
Von Außen sieht man das Glück. Von Innen sieht man das Flickwerk, die Protesen, die Ersatzteile und findet es dennoch gemütlicher denn je. Du bist hier. Du machst hier zum Zuhause.
Ich hatte Angst meine Heimat mit meinem Vater zu verlieren, dabei habe ich sie mit dir längst neu gebaut und erschaffen.

Du bist mein Zuhause, mein Rückzug, meine Deckung und mein Heim, mein Glück, meine Zukunft. Diese trage ich immer bei mir, egal was passiert. Egal was kommt, ich fasse nach deiner Hand.

23.7.19

"This World looks good, but it's broken."
Bild: Stil aus "Safe Haven", World of Warcraft, Blizzard Entertainment
Stil aus "Safe Haven" (C) World of Warcraft, Blizzard Entertainment

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Mittwoch, 24. Juli 2019
Jahrestag
Eine neun Jahre alte Beziehung kennt Höhen und Tiefen. Aber keine der vorherigen Tiefen hat je an meinem Kern, meiner Persönlichkeit, meinem ganzen Sein gebröckelt.
Einen Elternteil verlieren ist wie ein Härtetest der eigenen Identität. Kannst du jetzt wirklich an allem was du bist festhalten und glauben und ausleben ohne diese Rückendeckung, ohne diesen Stützpfeiler, ohne dieses Sicherheitsnetz?
Ich bin meiner sicher gewesen und doch habe ich gezweifelt, an allem gezweifelt, und bin dann tatsächlich bei 95% meiner Schlüsse geblieben.

Meine Familie ist die, die sie vorher war, nur mit mehr Rissen und mehr Kleber. Meine Freunde sind immer noch dieselben bunten schillernden Gestalten. Mein Lebensgefährte, mein Lebenspartner, mein Gegenstück ist nach wie vor mein Schatz.

Vieles was ich gerne wäre und doch nie war sehe ich in ihm und umgekehrt. Und doch überrascht er mich immer wieder aufs Neue. Zusammen scheinen wir zumindest einen funktionierenden Menschen zu ergeben. Ich finde das macht vieles leichter. Mit Trauer muss jeder alleine klar kommen und doch könnte ich nicht dankbarer für seine Hilfe sein.
Er päppelt mich auf. Von Anfang an unserer Beziehung hat er ein Lächeln gezaubert, wo vorher Stress oder Trübsal oder Trauer war. Humor ist unser Allerheilmittel. In Zeiten wie diesen brauch man reichlich davon, mit einem gehörigen Schuss an Timing.

Jedenfalls hat sich auch bei dieser Hürde, bei diesem Prozess gezeigt; unser Rezept geht auch jetzt noch auf. Es wirkt langsamer und brauch mehr Feingefühl, kostet mehr Energie, aber wir sind immer noch wir.
Wir lieben ehrlich und lernen immer wieder aufs Neue zu kommunizieren.
Wir vertrauen auf uns als Team (auch) gegen alle Probleme.
Wir genießen miteinander zwangfreie Zuneigungen aller Art genauso wie Freiräume, die man sich gegenseitig gewährt.
Und wir teilen noch immer dieselben Prioritäten.
Daran hat sich in allen Jahren nichts geändert. Auch jetzt nicht.
Darauf bin ich immens Stolz und dafür bin ich zugleich immens dankbar.

9.7.19

Bild: David Núñez / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/yUoNrhd3tDM

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