Freitag, 13. August 2021
Versteckte Trauer
"Ich saß lang genug mit meiner Wut, bis sie mir sagte das ihr echter Name Trauer ist."

Verfasser unbekannt

Uplift Connect - 30.4.2019 - facebook.com
Bild: Uplift Connect - 30.4.2019

Wenn der Schuh drückt...
Wenn die Sonne zu viele Schweißausbrüche hervorruft...
Wenn die Kopfschmerzen wieder auftauchen...
Wenn die Erschöpfung spürbar ist...
...dann ist da eine Wut im Bauch, dessen Herkunft unerklärlich scheint. Solange bis man erkennt, dass es nicht der Körper ist, der leidet oder die Leiden verursacht. Der Geist, die Seele, das Herz leidet und manchmal will man genau das nicht wahrhaben und nimmt daher nur die Symptome verschwommen wahr.

Es gibt keine Flucht vor dem was in einem steckt und wenn im Innern Trauer schlummert, hat das meist einen Grund. Der erste Schritt raus aus dem Schlamassel ist diesen anzuerkennen, vielleicht nicht sofort, vielleicht erst nach dem nächsten Termin....

Das Problem sehen ist der Anfang, es zu verstehen und es zu bearbeiten. Es heißt nicht umsonst "TrauerARBEIT".

Der erste Schritt ist immer der schwerste.

30.4.2019 / 23.7.2021

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Freitag, 6. August 2021
Und da ist sie wieder... Die Trauer... Meine alte Vertraute
Beim Laufen in meinem neuen Viertel lasse ich meinen Blick gleiten. Nehme so viele Merkmale und Eckdaten wie Straßennamen auf wie ich kann. Die banalsten Gedanken kommen und gehen der Kopf leert sich von Pusher-Song zu Song. Der Bass in meinen Kopfhörern treibt mich an. Ich sauge jedes bisschen Grün auf, dass ich finden kann in dieser neuen urbanen Umgebung. Genieße jedes Rascheln und Summen das auftaucht. Habe bewusst nur noch einen Stecker in einem Ohr. Das Schwitzen setzt ein. Die meisten Grünflächen stecken in der Stadt auf Anhöhen. Selbst diesen Natur-Genuss muss man sich verdienen.

Bild: Tobi Law | unsplash.com
https://unsplash.com/photos/PpfnAWbQnvw

Und als die ersten Endorphine mein System durchfluten folgt der Crash. Mit einem stummen Ziehen in meinem Körper nehme ich neben dem Park einen kleinen Renault Clio wahr. Dass war das Auto der Wahl meines verstorbenen Großvaters für die letzten 10 Jahre seines Lebens. Es war dieses Modell in einer ähnlichen Farbe.

Und mit einem Mal war es das mit dem Gedanken gleiten lassen und sich dem Leerlauf nähern. Mit einem Mal kreisen die Gedanken. Wie mein Vater sich immer über die Sportwagen Ausführung dieses Wagens geärgert hat. Man spürte in der Tat jede Bodenschwelle in dem Tief liegenden Modell und die Schallensitze waren einfach sau unbequem für große Kaliber wie mich und meinen Vater. Aber hey, meiner Oma gefiel der Kleinwagen einfach und mein Großvater fand den Wagen auch super.
Mein sturrer und autark lebender Großvater hat diesen Wagen bis kurz vor Schluss noch selber gefahren. Er war 96 als er starb. Er hatte so einige Modelle überlebt, ob die Kutsche, der Milch-Lieferwagen, einige Traktoren, die ein oder andere Limousine und diverse Kleinwagen. Mein Großvater ist gefahren lange vor seinem Führerschein, wenn auch anfangs nur eine Pferdestärke.

Er konnte auch verdammt gut mit jedem Tier oder Nutztier. In diversen Fotoalben von Urlauben in den Bergen gibt es Beweisfotos wie mehrere fremde Kühe sich Liebkosungen von ihm abholten. Er hatte einfach ein Händchen dafür Bedürfnisse zu erkennen und zu bedienen. Er sagte immer, die Zeit geht besser rum, wenn man sich nützlich macht. Und Arbeit macht zufrieden. Eine der wohl wertvollsten Lebensweisheiten, die er mir par Example vorlebte. Mein Herz rutscht in die Hose bei diesen Gedanken. Was als harmloser aktivierender Spaziergang begann, mutiert von physischer zu seelischer Reinigung.

Die Gefühle stecken tief in mir. Mein Geburtstag steht vor der Tür und mir ist nicht nach feiern. Mir ist nach vermissen. Mir ist nach Einmummeln und die Welt Aussperren, ist der erkrankten Welt doch eh recht. (Corona Restriktionen.)
Verschwitzt, belebt und mental beschwert komme ich zuhause an. Der Körper ist befreit und müde. Der Kopf ist offen und wieder schwer zu gleich.

So ist das mit der unterdrückten Trauer. Irgendwann ist der Gulli verstopft, weil man ihn überfüllt hat und dann kommt es eben wieder hoch. Emotionaler Kotzbrei. Mmhhh

31.7.21

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Freitag, 16. Juli 2021
Michael Jacksons "This is it"
Ich hatte "This is it" noch nicht angesehen, weil es kein vom Künstler, dem verstorbenen Michael Jackson, selbst autorisiertes Material ist. Und ich glaube an menschliche Verbindungen. Keine Probe wird je an das echte Ereignis rankommen.

Nichts ist wie das Ticket zu kaufen, auf die Veranstaltung zu warten, sich raus zu putzen mit Freunden oder Familie, in der Schlange stehen, gespannter von der Vorband zu werden und dann endlich abzuheben, sobald der Hauptkünstler auf die Bühne kommt. Nichts ist vergleichbar mit einem glücklichen und dankbaren Künstler, der seinem Publikum alles gibt. Und noch mehr gibt, mehr als eigentlich menschlich möglich, weil die Energie der Publikums direkt in diesem Moment an Ort und Stelle zurück gesandt wird. Also nein, kein Video wird je dessen würdig sein oder auch nur in die Nähe des live Konzerts kommen und dem Gefühl in mitten all dieser Energie zu stehen.

ABER für all jene Leute, die diese Show unmittelbar an seiner Seite und unter seiner Führung erschaffen haben, für jene, die trainiert, geschwitzt und geblutet haben... Alle Bühnen und Ton Mitarbeiter, Tänzer, Sänger, Musiker, Leiter, Manager... Sie alle verdienen diesen Film, verdienen es Frieden zu schließen mit ihrer verlorenen Tour, den verlorenen Einnahmen und Aufwendungen, ihren verlorenen Erfahrungen. Sie alle verdienen diesen Film so sehr.

Und wenn man mich fragt, es hilft jedem Fan beim Akzeptieren seiner Trauer, weil Michael Jackson bereit war uns sein Bestes zu geben und das mit verdammten 50 Jahren. Heftig. Der Film ist der visuelle Beweis dessen.

Ruhe in Frieden Michael Jackson.

15.05.21

Bild: Film; Michael Jackson's: This is it, Regie: Kenny Ortega, 2009 USA, Dokumentation/ Konzertfilm, 111 min., Vertrieb: AEG Live / Sony Pictures
Michael Jackson's: This is it, 2009, USA, AEG Live / Sony Pictures

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Montag, 5. Juli 2021
Erneut ins Leben verlieben
Es ist schwer sich erneut ins Leben zu verlieben, wenn man sich bereits die Finger verbrannt hat. Wenn der Schmerz noch immer tief sitzt und man dennoch voller Lebensfreude ist. Es ist schwer.
Loslassen in sich ist keine schwere Sache, aber sich wirklich auf den Moment einlassen, trotz der Erfahrung und der Narben, das ist der schwere Teil.

Dabei gibt es so viel zu gewinnen und so wenig im Verhältnis dazu zu verlieren. Ich nehme mir vor, den Sprung zu wagen, dem Leben neu zu vertrauen, aber der Schmerz sitzt tief. Die Erfahrung, dass Liebe zu bitterlich schmerzhafter Trauer werden kann, hat Spuren hinterlassen. Das eine gibt es leider nicht ohne das andere. Im Idealfall liegt viel Zeit dazwischen, im schlechten Fall liegt etwas weniger Zeit dazwischen.

Hab' dich lieb' Vater. Hab' dich lieb' Großvater.

30.5.21

Bild: Cdd20 / pixabay.com
https://pixabay.com/de/illustrations/m%c3%a4nner-leere-seele-blumen-4052354/

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Montag, 28. Juni 2021
Überwältigt von den Trauerwellen
https://pixabay.com/de/photos/welle-wasser-meer-ozean-pazifik-2089959/
Bild: 4311868 | pixabay.com

Das Leben hat mich wieder überwältigt. Ich knabbere am nächsten Verlust und weiß mir kaum zu helfen. Es ist wieder die Schwere eingekehrt und ich habe diese Schwere wieder nicht eingeladen.

Wieder versuche ich im Lehm zu rudern. Klar zu kommen. Ich bin wieder, noch immer, ich hier drin, aber kann mich kaum spüren. Und sobald ich anfange mich zu spüren, will ich mich betäuben. Ich bin nicht bereit hierfür. Ich bin erschöpft. Ich will nicht mehr traurig sein. Ich weigere mich die Gefühle zuzulassen. Wieder.

Und wieder werden die Trauerwellen kommen und wieder werde ich mit ähnlichen Mitteln dagegen ankämpfen. Was bleibt mir den anderes übrig?

Wieder steht mein Leben hinten an. Seit 4 Jahren geht das jetzt so. Trauer um Trauer um Trauer. Großmutter, Vater, Großvater. Es reicht einfach. ⛔

Plus: Mir fehlt meine Trauergruppe. Scheiß Corona Restriktionen.

💩💪💢 💫😤💦🌪️💥🏳️🤕

30.5.2021

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Donnerstag, 24. Juni 2021
Mein Leben verschwenden
Dieser Tage fühlt es sich an, als ob ich mein Leben verschwende. So sehr das ich manchmal nicht mal online irgendetwas finde, dass ich ansehen will. Mein Kopf wirkt so leer. Als ob ich darauf warte, dass etwas geschieht. Das etwas Großes geschieht wie ein Startschuss, ein Urteil, die Antwort auf eine Bewerbung, das Ende einer Pandemie, das Ende einer Wirtschaftskrise. Die Enden die einfach nicht zu kommen scheinen. Also hier bin ich und vergeude meine Zeit für nichts.

Was soll man dagegen machen?

1.6.21 (Übersetzung)

Bild: Davide Castaldo / unsplash.com
https://unsplash.com/photos/y_5qevoms6g

These days I feel like I'm waisting my life away. So much that I sometimes don't find anything I want to watch online at all. My head seems so empty. As if I was waiting for something to happen. Something big to happen like a starting shot, a verdict, the answer to an application, the end of an pandemic, the end of an economic crisis. The endings that just don't seem to come.
So here I am waisting time away for nothing.

What to do about it??

1.6.21 (Original)

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Montag, 21. Juni 2021
Jim Parsons ist dankbar für die einfachen Dinge
"Das klingt so sehr nach Selbsthilfe Buch, aber ich versuche zur Zeit Dankbarkeit und solche Sachen aktiv zu praktizieren... Du weißt ja, wofür ich wirklich dankbar bin, sind die wirklich einfachen Dinge, dass ich am Leben bin. Aber ich habe mich entschieden tiefer damit zu gehen. Ich versuche all das zu umarmen was ich für gewöhnlich als 'schlechte Stimmung' bezeichnen würde oder Bauchweh oder was auch immer. Ich bin dankbar dafür, weil es ein Signal ist... Es ist eine sehr wesentliche Art der Dankbarkeit...

Ich denke in aller Wahrhaftigkeit, wir haben dieses Jahr viel über den Tod gesprochen, wegen all dem was gerade geschieht. Und daher denke ich, ohne das hier zu einem düsteren Interview zu machen..., ich wurde zutiefst beeinflusst vom Tod meines Vaters... Er war nur 52 als er ging. Ich sehe jetzt... mehr und mehr, je älter ich werde... wie sehr das meinen Blick aufs Leben und den Tod verändert hat... Nicht auf eine schlechte Art... Schau...

Ich tue lieber das hier als meine Tage zu verplempern und sie nicht als das wertzuschätzen was sie sind...
In aller Ernsthaftigkeit es gibt so viele Leute, die nicht mit Kopfschmerzen aufwachen dürfen.
Und ich sollte dankbar sein für das Privileg morgens mit Übelkeit aufzuwachen, manchmal, wenn ich zu viel getrunken habe..."

Jim Parsons

aus dem Interview mit Ellen Degerneres vom 14.01.2021 "Jim Parsons on Being Grateful for Basic Things" YouTube Video

Jim Parsons ist Schauspieler und hierzulande am besten bekannt für seine Rolle als Sheldon Chopper in der Sitcom Serie "The Big Bang Theory" von Bill Prady und Chuck Lorre, 2007-2019, USA, Warner Brothers Television. Außerdem hat er in diversen Spielfilmen: Garden State (2004), Hidden Figures ? Unerkannte Heldinnen, The Boys in the Band (2020) und Broadway Theaterstücken: An act oft God (2015), The Normal Heart (2011) gespielt.

notiert 15.05. / übersetzt 21.06.21 von: Anna Mestisa

Bild: 9187092 / pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/blumen-sommer-nat%C3%BCrliche-lily-es-3453238/

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Mittwoch, 9. Juni 2021
Ich sehe Liebe
Wo das Auge hin sieht Blumen über Blumen über Blumen von all jenen die euch vermissen. Mein Herz blüht.

28.4./9.6.21

Bild: © Privat
© Privat

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Donnerstag, 27. Mai 2021
Verschüttete Milch
Wenn mir die Energie selbst für die Dinge fehlen, die mich heilen, die mir Freude bringen... Da hilft nichts als es passieren zu lassen!?!!
Warten. Hoffen. Unbefriedigender Scheiß.
Man muss das nicht akzeptieren, aber man kann.

Und auch das ist okay. Wenn die Trauer tief sitzt... Wenn die Depression sich anstaut... Wenn die Überforderung da ist. Dann sei da mit der Überforderung, mit der Depression, mit der Trauer. Sie alle gehen selten, so schnell wie sie gekommen sind. Das ist ihre Natur.

Du musst dich nicht mit ihnen anfreunden, aber ihr könnt lernen miteinander auszukommen. Und das ist okay.
Kacke und okay.

27.5.21

Bild: ponce_photography | pixabay.com
https://pixabay.com/de/photos/milch-vergossen-wei%C3%9F-glas-1543193/

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Donnerstag, 29. April 2021
Grabmal
Du bist inzwischen über 2 Jahre tot. Aus unterschiedlichen Gründen steht die Bestellung deines Grabsteins erst jetzt kurz vorm Abschluss. Mich jetzt damit auseinander zu setzen macht mich emotionaler als ich es erwartet habe. Es macht mich wütend. Es frustriert mich. Es macht mich depressiv. Ich weiß schon, warum ich das Thema ab einem gewissen Punkt abgegeben habe. Ich vertraue darauf, dass kein Unfug damit getrieben wird.
Und jetzt taucht das Thema wieder auf. Die Bezahlung organisiere ich. So war es vereinbart. Und doch will ich damit einfach nichts zu tun haben. Es bricht mir jedes Mal aufs Neue das Herz. In Frieden ruhen am Arsch.

Was spricht eigentlich dagegen sich im Wald verbuddeln zu lassen, mal davon abgesehen, dass das illegal ist??!

9.4.21

Foto: © Privat
(C) Privat

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