Donnerstag, 12. November 2020
Der "perfekte" Abschiedsbrief
Wenn alles gesagt wurde, gibt es nicht viel zu ergänzen, geschweige den abzuschließen.

"Danke! Entschuldigung! Tschüss!"
(C) Netflix

aus: "Das letzte Wort" (Staffel 1 Folge 5),
Serienschöpfer: Thorsten Merten,
Autoren: Aron Lehmann und Carlos V. Irmscher,
Produktion: Dan Maag, Daniel Sonnabend
(C) Netflix | Pantaleon Films, 2020 Deutschland

Jede Suizidgeschichte von der ich seither erfahren habe, die einen Abschiedsbrief enthält, endete mit demselben Schmerz und derselben Verwirrung und derselben Trauer wie die Suizidgeschichten ohne Brief.
Anfangs habe ich in den Fakt des fehlenden Abschiedsbriefs so viel hinein interpretiert. Heute weiß ich, dass kein Abschiedsbrief bei klarem Verstand, bei gesunder Psyche, mit reinem Herzen geschrieben wurde. Ein kranker Mensch ist am Ende seines Kampfes nicht mehr derselbe wie vorher und kann gar nicht äußern wie er/sie sein/ihr Leben abschließend findet. Es ist unfassbar schwer bis zu unmöglich sich das vorzustellen. Allein deswegen sollten wir die einzelnen Worte eines solchen Briefes nie auf die Goldwaage legen. Es wäre nicht fair gegenüber der/dem Verstorbenen.

12.11./19.10.20 | 1


Musiktipp zum Thema:
"The perfect way to die" Musik-Video von Alicia Keys

Alicia Keys beschreibt ihr Lied auf Instagram: „Dieser Liedtitel ist so kraftvoll und herzzerreißend, weil WIR untröstlich sind um so viele, die ungerechtfertigt gestorben sind. Natürlich gibt es KEINE perfekte Art zu sterben. Dieser Satz ergibt nicht einmal einen Sinn.“

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