... newer stories
Montag, 11. November 2019
Seele - Staubwolke - reine Energie
anna mestisa, 08:57h
Als ich meinen Bruder sagen hörte, er sei so wütend auf Vater, auf seine Entscheidung sein Leben zu beenden, verstand ich sofort das dieser Zorn Teil seiner Trauer ist. Es ist leicht das zu akzeptieren, weil ich weiß das dieser Zorn vergeht, weil er Teil seines Bewältigungsmechanismus ist. Zorn ist aktive Trauer. Vergebung ist dagegen fast passive Trauer.
Ich nehme den Schmerz an. Ich umarme die Entscheidung meines Vaters. Wie könnte ich nur auf ihn wütend sein? Ich fühle, dass sein Freitod von purer Verzweiflung und Überforderung geprägt ist. Es kann ihm nicht leichtgefallen sein. Es kann für ihn selbst nichts Positives an dieser Entscheidung gegeben haben bis auf Erleichterung, bis auf eine Form von Erlösung bis auf ein Ende seiner Schmerzen.
Der Tod ist manchmal der aller aller aller letzte Ausweg. Vielleicht will ich als Papakind, als die einzige Tochter, als das kleine Mädchen in mir, dass ihren Vater umarmen will, schlichtweg keinen Zweifel an seiner unbegrenzten Liebe für seine Kinder glauben. Vielleicht will ich bloß glauben, dass wo immer er jetzt ist, er besser aufgehoben ist, ob als Seele im Himmel, ob als Staubwolke im All, ob als reine Energie die unter die Erde gebracht den Kreislauf schließt. Ich war schon immer ein Träumer, ein Romantiker, der pure Liebesgeschichten liebt, die größer sind als die Menschen, die sie erlebt haben. Ich kann meinem Vater nicht gräuelen und ich will es nicht. Und ich weiß, dass ich auch sonst keinem gräuelen soll.
Seine Liebe bleibt mir für immer. das kann mir keiner nehmen. Das lasse ich mir nicht nehmen. Das Andenken meines Vaters hochhalten ist das Letzte was ich für ihn tun kann. Denn selbst im grausamsten Ende, liegt ein Stück Hoffnung. Schon vor meiner Geburt war ich das mit abartigen Hoffnungen beladene Wunschkind. Dass ich es überhaupt geschafft habe Liebe von meinen Brüdern erhalten zu haben als das verhätschelte Küken, betrachte ich heute als eine meiner größten Errungenschaften. Dass meine Brüder heute meine „Partner in Crime“ sind, war nie selbstverständlich, war und ist und bleibt eines der für mich größten Geschenke meines Lebens.
Sie sind meine Stützfeiler, meine Rückendeckung, meine Bruderschaft. Das geht weit über Liebe hinaus. Sie haben mir Loyalität gelehrt. Sie haben mich Musik genährt und belebt. Sie haben mich immer heraus gefordert stark zu sein, meine Stimme zu finden. Sie haben immer verdeckt schützend im Hintergrund gestanden als ich lernte meine Frau zu stehen. Es ist kein Zufall, dass der Mann in meinem Leben ihnen seelisch so verwandt zu sein scheint.
Es ist kein Zufall, dass ich Liebe bei einem Mann gefunden habe, der so viele Vaterfigur Eigenschaften mitbringt. Alle noch so tollen Männer auf der Welt waren meine Zeit nicht wert, wenn ihnen nicht einen Hauch Achtzigerjahre Junge und einen Tüftlergeist im Herzen trugen.
The men in my life made me love a man of their kind and I didn’t even know until they met. He is the soulmate to my growing up mates, my brothers, my warriors, my idiots, my family. A mans love is only indefinitely true, if he can love you, like he is family, before being family.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Greg Rakozy

Ich nehme den Schmerz an. Ich umarme die Entscheidung meines Vaters. Wie könnte ich nur auf ihn wütend sein? Ich fühle, dass sein Freitod von purer Verzweiflung und Überforderung geprägt ist. Es kann ihm nicht leichtgefallen sein. Es kann für ihn selbst nichts Positives an dieser Entscheidung gegeben haben bis auf Erleichterung, bis auf eine Form von Erlösung bis auf ein Ende seiner Schmerzen.
Der Tod ist manchmal der aller aller aller letzte Ausweg. Vielleicht will ich als Papakind, als die einzige Tochter, als das kleine Mädchen in mir, dass ihren Vater umarmen will, schlichtweg keinen Zweifel an seiner unbegrenzten Liebe für seine Kinder glauben. Vielleicht will ich bloß glauben, dass wo immer er jetzt ist, er besser aufgehoben ist, ob als Seele im Himmel, ob als Staubwolke im All, ob als reine Energie die unter die Erde gebracht den Kreislauf schließt. Ich war schon immer ein Träumer, ein Romantiker, der pure Liebesgeschichten liebt, die größer sind als die Menschen, die sie erlebt haben. Ich kann meinem Vater nicht gräuelen und ich will es nicht. Und ich weiß, dass ich auch sonst keinem gräuelen soll.
Seine Liebe bleibt mir für immer. das kann mir keiner nehmen. Das lasse ich mir nicht nehmen. Das Andenken meines Vaters hochhalten ist das Letzte was ich für ihn tun kann. Denn selbst im grausamsten Ende, liegt ein Stück Hoffnung. Schon vor meiner Geburt war ich das mit abartigen Hoffnungen beladene Wunschkind. Dass ich es überhaupt geschafft habe Liebe von meinen Brüdern erhalten zu haben als das verhätschelte Küken, betrachte ich heute als eine meiner größten Errungenschaften. Dass meine Brüder heute meine „Partner in Crime“ sind, war nie selbstverständlich, war und ist und bleibt eines der für mich größten Geschenke meines Lebens.
Sie sind meine Stützfeiler, meine Rückendeckung, meine Bruderschaft. Das geht weit über Liebe hinaus. Sie haben mir Loyalität gelehrt. Sie haben mich Musik genährt und belebt. Sie haben mich immer heraus gefordert stark zu sein, meine Stimme zu finden. Sie haben immer verdeckt schützend im Hintergrund gestanden als ich lernte meine Frau zu stehen. Es ist kein Zufall, dass der Mann in meinem Leben ihnen seelisch so verwandt zu sein scheint.
Es ist kein Zufall, dass ich Liebe bei einem Mann gefunden habe, der so viele Vaterfigur Eigenschaften mitbringt. Alle noch so tollen Männer auf der Welt waren meine Zeit nicht wert, wenn ihnen nicht einen Hauch Achtzigerjahre Junge und einen Tüftlergeist im Herzen trugen.
The men in my life made me love a man of their kind and I didn’t even know until they met. He is the soulmate to my growing up mates, my brothers, my warriors, my idiots, my family. A mans love is only indefinitely true, if he can love you, like he is family, before being family.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Greg Rakozy

... link (4 Kommentare) ... comment
Samstag, 9. November 2019
Goodbye
anna mestisa, 08:04h
I know you want us to stick together…
I am trying really hard.
I, your glue, is trying.
I sooo dearly wish for you
to hug grandma in your new home.
3.2.19
Bild: unsplash.com / Isaac Wendland

I am trying really hard.
I, your glue, is trying.
I sooo dearly wish for you
to hug grandma in your new home.
3.2.19
Bild: unsplash.com / Isaac Wendland

... link (2 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 7. November 2019
"Die Liebe bleibt" 7.11.2016
anna mestisa, 08:42h
“Die Liebe bleibt” wurde mein Mantra am Krankenbett von Oma.
Oma war so gut wie am auschecken,
so kurz vorm verrecken.
Ich wollte dich in purere Liebe einbetten.
Ich war nicht alleine bei dir.
Ein Raum im höchsten Maß intim.
Die Viren längst in dir. Unwiderruflich.
In dem Moment, in den wenigen Minuten
als Familie ein letztes Mal vereint.
Nur Oma im Bett und um dich rum
dein Mann, dein Sohn, deine drei Enkel.
Wir waren zu 100% hier nur für dich,
dir, den Rest von dir ein letztes Mal
mit aller Liebe überschütten,
die wir jetzt in uns tragen.
Du hast alles gegeben, du hast durchgehalten
und uns diesen Moment der Einigkeit geschenkt.
Ich will glauben, dass diese 20-30 Minuten
der Grund für deinen schmerzlichen Kampf gerechtfertigt hat,
dass du überhaupt noch ein bisschen lebst
für diesen Moment.
Ich will glauben,
dass deine Seele unseren Seelen die letzte Ehre erwies.
Mein kindliches Träumer-Herz will es so sehen,
denn der Schmerz den du fühlst,
ist einfach nicht vorstellbar für mich.
Du hast unsere Zuneigungsbekundungen nicht erwidert,
nicht sichtbar oder messbar,
aber das spielt keine Rolle mehr.
Ich sehe unsere kleine Familie von oben
geeint in diesem Krankenhaus.
Keiner liebt wie eine Oma es kann,
so ohne Vorwürfe, ohne Erwartungen, ohne Zweifel.
Du hast uns überschüttet mit Liebe,
heute senden wir diese auf einmal zurück
und hoffen, dass dich ein Funke erreicht,
vorbei an den lebenserhaltenden Maschinengeräuschen,
vorbei an deinen Schwellungen, an den Flüssigkeiten,
durch die Schichten Haut hindurch,
zu deinem Kern, mitten ins Herz.
Als die ersten Tränen trocknen und
wir in Stille eine kleine Unendlichkeit verweilen,
wünsche ich mir nur eines für dich: Erlösung.
Ich sagte: „Es ist schon okay, du kannst gehen.
Schon, ok.“
Dieser Satz war die nackte Wahrheit im Moment
und doch die denkbar größte Lüge von mir für mich.
Ich will, dass sie Frieden findet
über meinen Schmerz hoch hinaus.
Und doch will ich sie egoistisch nicht ziehen lassen,
weil dies meiner Unbeschwertheit, meiner Kindheit,
damit den ultimativen Todesstoß gibt.
So dachte ich, aber große Gefühle machen blind.
Deine Liebe bleibt bei uns, in uns.
Die kannst auch du, Oma, mir nicht nehmen.
Die Kindheitserinnerungen, die Zärtlichkeiten,
die Gefallen, die Geschenke,
deine Backkunst, deine Leselust,
deine Stimme im Ohr…
„A. der große Schatz, A. der Schatz und A. das Schätzcken.“.
All das bleibt für immer.
Ich trage deinen Namen voll Stolz für dich und mich weiter.
Ich hoffe ich kann ihn irgendwann mit derselben Liebe beleben.
Ich versuche es.
„Die Liebe bleibt“ grüße ich A. meine Oma A..
Du bist für immer mit mir.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Nine Köpfer

Oma war so gut wie am auschecken,
so kurz vorm verrecken.
Ich wollte dich in purere Liebe einbetten.
Ich war nicht alleine bei dir.
Ein Raum im höchsten Maß intim.
Die Viren längst in dir. Unwiderruflich.
In dem Moment, in den wenigen Minuten
als Familie ein letztes Mal vereint.
Nur Oma im Bett und um dich rum
dein Mann, dein Sohn, deine drei Enkel.
Wir waren zu 100% hier nur für dich,
dir, den Rest von dir ein letztes Mal
mit aller Liebe überschütten,
die wir jetzt in uns tragen.
Du hast alles gegeben, du hast durchgehalten
und uns diesen Moment der Einigkeit geschenkt.
Ich will glauben, dass diese 20-30 Minuten
der Grund für deinen schmerzlichen Kampf gerechtfertigt hat,
dass du überhaupt noch ein bisschen lebst
für diesen Moment.
Ich will glauben,
dass deine Seele unseren Seelen die letzte Ehre erwies.
Mein kindliches Träumer-Herz will es so sehen,
denn der Schmerz den du fühlst,
ist einfach nicht vorstellbar für mich.
Du hast unsere Zuneigungsbekundungen nicht erwidert,
nicht sichtbar oder messbar,
aber das spielt keine Rolle mehr.
Ich sehe unsere kleine Familie von oben
geeint in diesem Krankenhaus.
Keiner liebt wie eine Oma es kann,
so ohne Vorwürfe, ohne Erwartungen, ohne Zweifel.
Du hast uns überschüttet mit Liebe,
heute senden wir diese auf einmal zurück
und hoffen, dass dich ein Funke erreicht,
vorbei an den lebenserhaltenden Maschinengeräuschen,
vorbei an deinen Schwellungen, an den Flüssigkeiten,
durch die Schichten Haut hindurch,
zu deinem Kern, mitten ins Herz.
Als die ersten Tränen trocknen und
wir in Stille eine kleine Unendlichkeit verweilen,
wünsche ich mir nur eines für dich: Erlösung.
Ich sagte: „Es ist schon okay, du kannst gehen.
Schon, ok.“
Dieser Satz war die nackte Wahrheit im Moment
und doch die denkbar größte Lüge von mir für mich.
Ich will, dass sie Frieden findet
über meinen Schmerz hoch hinaus.
Und doch will ich sie egoistisch nicht ziehen lassen,
weil dies meiner Unbeschwertheit, meiner Kindheit,
damit den ultimativen Todesstoß gibt.
So dachte ich, aber große Gefühle machen blind.
Deine Liebe bleibt bei uns, in uns.
Die kannst auch du, Oma, mir nicht nehmen.
Die Kindheitserinnerungen, die Zärtlichkeiten,
die Gefallen, die Geschenke,
deine Backkunst, deine Leselust,
deine Stimme im Ohr…
„A. der große Schatz, A. der Schatz und A. das Schätzcken.“.
All das bleibt für immer.
Ich trage deinen Namen voll Stolz für dich und mich weiter.
Ich hoffe ich kann ihn irgendwann mit derselben Liebe beleben.
Ich versuche es.
„Die Liebe bleibt“ grüße ich A. meine Oma A..
Du bist für immer mit mir.
5.2.19
Bild: unsplash.com / Nine Köpfer

... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories