Mittwoch, 17. April 2019
Haushaltsauflösung - Geier...
anna mestisa, 17:24h
Blutsauger, Schmarotzer, Erbschaftsgeil, Geier... Das sind alles Wörter, die mir im Kopf rumschwirren, als ich deine Sachen durchsehe. Woher weiß man, welche Sachen man aufhebt, welche man abgibt oder gar entsorgt? Woher weiß man, was hier richtig und was hier falsch ist?
Wie viele Erinnerungsstücke will ich von dir behalten? Wie viel von deinen Sachen erträgt mein Leben? Erinnere ich mich nicht sowieso täglich an dich? Ich trage dein Gesicht. Mehr erinnern geht nicht.
Es bricht mir das Herz deinen Haushalt auseinander zu nehmen. Deine Modelauto Sammlung zu zerschlagen, die du so mühselig und leidenschaftlich zusammen getragen hast. Einzelne Stücke haben wir uns zurückgelegt. Es ist traurig, diese Leidenschaft nicht mit dir geteilt zu haben. Es ist normal, nicht alles mit dir zu teilen. Und doch fühlt es sich wie Verrat an, nun einen Großteil deiner Sammlung zu verkaufen. Es fühlt sich schmutzig an, Geld für etwas zu nehmen an dem du hingst.
Aber ich hing an dir. Du hast uns dich genommen. Jetzt nehmen wir, was du hinterlassen hast. Das scheint logisch und doch unmoralisch. Keine Frage ich würde dich allem Krempel und jedem Erbe, jedem Grundstück vorziehen. Diese Sachen sind nichts im Gegensatz zu einem Vater. Aber das ist längst nicht mehr die Frage.
Also stehe ich hier in deiner Wohnung und überlege welche Dinge ich auf gar keinen Fall in fremden Händen sehen will. Deine Elefantenfigurensammlung ist zum größten Teil ein Sammelsurium von Geschenken unserer Familie. Ich weiß nicht wie wichtig dir diese war. Aber sie erinnert mich an Weihnachten und Geburtstage mit dir. Wie könnte ich da nur ein Stück davon jemand Fremdes geben??
Dann sind da Kleidungsstücke, die du so oft getragen hast, dass ich dich regelrecht vor mir sehe, kaum das ich diese in der Hand habe. Ja, das ist völlig albern und unnötig, aber mir ist wichtig dich in meinem Leben zu haben. Ich glaube, ein paar Sachen könnten sehr gut dabei helfen.
Du hast in deinem Berufsleben Jahrzehnte lang täglich Krawatte und Hemd getragen. Ein paar von deiner großen Krawattensammlung behalte ich. Ich wähle nicht nach Schönheit, sondern nach Erinnerung. Die Krawatten erinnern mich an dich, deine Pflicht als Vater für uns zu Sorgen hast du erfüllt, so gut du es konntest.
Ich behalte ein paar Hemden für meinen Mann. Vielleicht ist es schräg meinem Mann Hemden meines Vaters tragen zu lassen. Aber er ist nun der einzige große runde Mann, der mich tröstet, aufbaut und mich ihn umarmen lässt, wenn ich verzweifelt bin. Was ist so verkehrt daran meinem Mann, meinen Fels, in einen deiner Kuschelpullis zu stecken? Wenn das falsch ist, ist mir Richtig so ziemlich egal.
Deine Comic Sammlungen finden definitiv ein Zuhause bei uns Kindern. Wir sind alle mit Lucky Luke, Asterix & Obelix, Tim und Strubi und Garfield aufgewachsen. Meine Mutter hat mit Hilfe dieser Deutsch gelernt. Sie bringen uns, dem Kind in uns, heute noch Freude. Jeder bekommt mindestens einen Helden für sich.
Deine Festplatte voll Musik und Filmen habe ich an mich genommen. Sie ist wie deine digitale Bibliothek gefüllt mit deinen Interessen, deinen Themen, deinem Wissen, deiner Neugier und deiner Begeisterung.
Es ist nicht schwer auszuwählen was man behält, weil das voll und ganz nach einer Mischung Bauchgefühl und Vernunft geht. Schwer ist zu verstehen, zu akzeptieren und umzusetzen, dass wir vieles weggeben müssen. Deine Sachen sollen kein Ballast werden. Das was an Erinnerungen bleibt, soll Freude bringen. Das ist nicht schwer zu verstehen. Es ist schwer zu akzeptieren.
In Erinnerungen schwelgen gönne ich mir, solange wie es mein Leben zulässt.
6./13.4.19
Bild: pixabay.com / free-photos
Wie viele Erinnerungsstücke will ich von dir behalten? Wie viel von deinen Sachen erträgt mein Leben? Erinnere ich mich nicht sowieso täglich an dich? Ich trage dein Gesicht. Mehr erinnern geht nicht.
Es bricht mir das Herz deinen Haushalt auseinander zu nehmen. Deine Modelauto Sammlung zu zerschlagen, die du so mühselig und leidenschaftlich zusammen getragen hast. Einzelne Stücke haben wir uns zurückgelegt. Es ist traurig, diese Leidenschaft nicht mit dir geteilt zu haben. Es ist normal, nicht alles mit dir zu teilen. Und doch fühlt es sich wie Verrat an, nun einen Großteil deiner Sammlung zu verkaufen. Es fühlt sich schmutzig an, Geld für etwas zu nehmen an dem du hingst.
Aber ich hing an dir. Du hast uns dich genommen. Jetzt nehmen wir, was du hinterlassen hast. Das scheint logisch und doch unmoralisch. Keine Frage ich würde dich allem Krempel und jedem Erbe, jedem Grundstück vorziehen. Diese Sachen sind nichts im Gegensatz zu einem Vater. Aber das ist längst nicht mehr die Frage.
Also stehe ich hier in deiner Wohnung und überlege welche Dinge ich auf gar keinen Fall in fremden Händen sehen will. Deine Elefantenfigurensammlung ist zum größten Teil ein Sammelsurium von Geschenken unserer Familie. Ich weiß nicht wie wichtig dir diese war. Aber sie erinnert mich an Weihnachten und Geburtstage mit dir. Wie könnte ich da nur ein Stück davon jemand Fremdes geben??
Dann sind da Kleidungsstücke, die du so oft getragen hast, dass ich dich regelrecht vor mir sehe, kaum das ich diese in der Hand habe. Ja, das ist völlig albern und unnötig, aber mir ist wichtig dich in meinem Leben zu haben. Ich glaube, ein paar Sachen könnten sehr gut dabei helfen.
Du hast in deinem Berufsleben Jahrzehnte lang täglich Krawatte und Hemd getragen. Ein paar von deiner großen Krawattensammlung behalte ich. Ich wähle nicht nach Schönheit, sondern nach Erinnerung. Die Krawatten erinnern mich an dich, deine Pflicht als Vater für uns zu Sorgen hast du erfüllt, so gut du es konntest.
Ich behalte ein paar Hemden für meinen Mann. Vielleicht ist es schräg meinem Mann Hemden meines Vaters tragen zu lassen. Aber er ist nun der einzige große runde Mann, der mich tröstet, aufbaut und mich ihn umarmen lässt, wenn ich verzweifelt bin. Was ist so verkehrt daran meinem Mann, meinen Fels, in einen deiner Kuschelpullis zu stecken? Wenn das falsch ist, ist mir Richtig so ziemlich egal.
Deine Comic Sammlungen finden definitiv ein Zuhause bei uns Kindern. Wir sind alle mit Lucky Luke, Asterix & Obelix, Tim und Strubi und Garfield aufgewachsen. Meine Mutter hat mit Hilfe dieser Deutsch gelernt. Sie bringen uns, dem Kind in uns, heute noch Freude. Jeder bekommt mindestens einen Helden für sich.
Deine Festplatte voll Musik und Filmen habe ich an mich genommen. Sie ist wie deine digitale Bibliothek gefüllt mit deinen Interessen, deinen Themen, deinem Wissen, deiner Neugier und deiner Begeisterung.
Es ist nicht schwer auszuwählen was man behält, weil das voll und ganz nach einer Mischung Bauchgefühl und Vernunft geht. Schwer ist zu verstehen, zu akzeptieren und umzusetzen, dass wir vieles weggeben müssen. Deine Sachen sollen kein Ballast werden. Das was an Erinnerungen bleibt, soll Freude bringen. Das ist nicht schwer zu verstehen. Es ist schwer zu akzeptieren.
In Erinnerungen schwelgen gönne ich mir, solange wie es mein Leben zulässt.
6./13.4.19
Bild: pixabay.com / free-photos
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